Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
4. Jahrgang.1877
Seite: 230
(PDF, 155 MB)
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230 Psychische Studien, IV. Jahrg. 5. Heft. (Mai 1867.)

„Einst and jetzt im Kernerhause."

betitelt sich ein von Schmidt-Weissenf eis höchst anregend
geschriebener Artikel in „Ueber Land und Meer" Nr. 27
1877, aus dem wir zu unserer Genugthuung erfahren, dass
wenigstens unter den besseren Poeten der heutigen Zeit
keine solche Geisterfurcht herrscht, als sie unter den sog.
exacten Gelehrten der Naturwissenschaft in Deutschland
noch zu grassireu scheint. Wir finden von dem Verfasser
obigen Artikels nicht bloss das jüngst bei Cotta in Stuttgart
erschienene Buch; »Justinus Kerner's Jugendliebe
und mein Vaterhaus. Nach Briefen und eigenen
Erinnerungen von Marie Niethammer, geb. Kerner6' benutzt,
sondern er spricht aus eigener Anschauung des Kernet-
sehen Hauses. Von demselben erzählt er, was wir als von
Interesse für unsere Leser erachten, die wir bereits in
früheren Artikeln (November-Reit J8?4 und März-Heft
1876) auf Kerner wiederholt hingewiesen haben, und deshalb
hier besonders mittheiien wollen: —

„Ein Märchen umfängt uns mit hundert wechselnden
Bildern, sobald wir die Schwelle dieses Hauses (in Weinsberg
) betreten. Hier ist das Zimmer zu ebener Erde, wo
einst, vor ziemlich 50 Jahren, die Seherin von Prevorst
gebettet lag und Justinus Kerner (Oberamtsarzt dortselbst)
in ihren somnambülen Anfällen die Geheimnisse einer in die
unsrige hineinragenden Gristerwelt eröffnete. Noch hängt
das Portrait dieser kranken, nervösen Frau, durch welche
eine gunze Literatur über Geister sehen und
doppelte Gesichte ihren Ausgang (in Deutschland) nahm
und das Kernerhaus in einem magischen Nimbus gehüllt
wurde, in einem der Zimmer an der Wand, dem einer
Nonne gleich. Noch heut ist das Kemer'sche Buch über
diese Seherin, nun in fünfter Auflage erschienen,*) für
Laien, wie auch für die Wissenschaft von fesselndem Interesse
. Ausser jenem Bild wohnt hier manche Reliquie
vom alten Geisterbeschwörer Mesmer an diese Liebhaberei
der Kerner'schen Natur, die so innig mit seiner poetischen
Neigung zusammenfloss und vor welcher selbst David Strauss
Respect bekam, der gewiss an keine Geister glaubte. Aus
eigener Anschauung erzählt noch heut der Sohn (Hofrath
Theobald Kerner) von der kranken Frau aus Prevorst. In
ihren hochinteressanten Erinnerungen, die jetzt (s. oben)
im Druck erschienen sind, kommt auch Kernels älteste
Tochter darauf zurück. Sie schlief eimm il, als zwölfjähriges
Mädchen, im Zimmer der Kranken, als dieselbe e^twas

*) S. IV. Heft der Psych. Studien 1877, S. 186. — Die Ked.


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