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Kurze Notizen.
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sondern sie als vollendetes schmackhaftes Grerücht aufzutragen
, alle Absurditäten und Chikanen, welche lunter den
Coulissen spielen mögen, den Augen der Oeffentlichkeit zu
entziehen und sie in liebenswürdigem Gewände und mit
Anstand auftreten zu lassen; anstatt Trivialitäten und Betrügereien
mitzutheilen, nur ihre grossen Wahrheiten zu
lehren. Die öffentlichen Oirkel sollten nicht für jeden Beliebigen
, wie z. B. einen unwissenden Lankester, zugänglich
sein, sondern die Natur der Mediumschaft sollte jedem
Forschenden vorerst theoretisch genügend bekannt und dieses
Wissen von ihm nachgewiesen sein. Ein Medium sei oft
ebensowohl der unbewusste Darsteller der Wünsche und
Gedanken der es Umgebenden, wie der Träger und Vermittler
der Einflüsse abgeschiedener Geister. Es sei daher
auch selbst in stete Obhut und in eine gewisse Erziehung
für Massigkeit, Nüchternheit, Keuschheit zu nehmen, damit
es unbefleckt vor der Welt dastehe. Dadurch werden sich
auch die besten Regeln und Bedingungen ermitteln lassen,
unter denen die mediumistischen Erscheinungen sowohl
spontan, wie nach Willen erzeugt werden können. Auch
die religiöse Seite der Frage: welche Intelligenz sich hier
offenbare ? sei in wesentliche Erwägung zu ziehen, denn sie
sei von grösster Tragweite.
c) „Bewohner anderer Welten", betitelt sich ein
I. und TL Artikel in „Das Ausland" No. 10 und 11 vom
5. und 12. März 1877, worin nach Camille Flammarioris,
des geistreichen und spiritistisch gesinnten astronomischen
Schriftstellers, 1862 zum erstenmal und 1874 in 21. Auflage
erschienenen Werkchen: — „La pluralite des mondes
habites", 1865 deutsch von Dr. Drechsler bearbeitet — die
wahrscheinliche Möglichkeit der Bewohnbarkeit anderer
Welten an der Hand der uns bis jetzt bekannten Naturgesetze
streng wissenschaftlich erörtert ist.
d) Ueber eine elektromagnetische Pflanze — eine
Phyto! acca — berichtet ein Reisender Herr Levy in der
„Illustr. hortic. von Nicaragua", dass, wenn man einen
Zweig abreisst, die Hand ebenso fühlbar ergriffen werde,
als sie es durch eine Rumkorff'sche Batterie sein würde.
Dieses Gefühl frappirte ihn derart, dass er mit einem
kleinen Compass zu experimentiren begann, dessen Nadel
in einem Abstände von 6—8 Schritten schon abgelenkt und
mitten im Busche der Pflanze zu einer sehr raschen kreisförmigen
Bewegung gebracht wurde. (?) Rückwärts schreitend
, sah er die Erscheinungen sich in entgegengesetzter
Weise äussern. Der Untergrund zeigte keine Spur von
Eisen oder magnetischen Metallen, wie Kobalt oder Nickel,
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