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William Crookes: Die Psych. Kraft u, d. moderne >Spiritualismus. 273
„Dieses beraubt offenbar „Ansichten oder
seine'Ueberzeugungihrer ob- Meinungen kann m^ii
jectiven Realität* ? ja sogar mir nicht zusehreiben
jenes kleinen Maasses von über einen Gegenstand; wel-
Werth, auf den sein wissen- chen ich noch nicht zu ver-
schaftlicher Character ihm stehen erkläre" .... „Die
einen Anspruch verliehen vermehrte Anwendung wissenhätte
, wenn sein Zcugniss schaftlicher Metlioden wird
unpartheiisch gewesen wäre." exacte Beobachtung und eine
grössere Wahrheitsliebe unter
den Forscheiii befördern und
ein Geschlecht von Beobachtern
erzeugen, die das werthlose
Residuum des Spiritualismus
von da aus in den
unbekannten Höllenpfuhl der
Zauberei und Todtenbeschwö-
rung schütten werden."
Auf Seite 351 giebt der Kritiker zu verstehen, dass
meine frühere wissenschaftliche Erziehung und die meiner
Mitarbeiter mangelhaft gewesen sei. Um von mir selbst zu
sprechen, darf ich sagen, dass meine wissenschaftliche Erziehung
nicht gut früher hätte beginnen können, als es
geschehen ist. Einige Zeit, ehe ich sechzehn »Jahr alt
wurde, war ich in einem physikalischen Privat-Labori.torium
mit Experimenten beschäftigt gewesen. Alsdann trat ick
in das Royal College of Chemistry (Königl. Chemische
Colleg) unter Leitung des Dr. Hof mann *y ein, woselbst ich
sechs Jahre verblieb. Meine erste eigene Untersuchung
über einen complicirten und schwierigen Gegenstand wurde
veröffentlicht, als ich neunzehu Jahre alt war; und von
dieser Zeit an bis jetzt ist meine wissenschaftliche Erziehuug
eine ununterbrochene Lection in genauester Beobachtung
gewesen.
Die folgenden Parallel-Steilen zeigen, dass mein Kritiker
und ich nur wenig in unserer Werthschätzung der für wissenschaftliehe
Forschung erforderlichen Eigenschaften von einander
abweichen.
*) Dr. August Wilhelm Hof mann, geb. 8. April 1818 in Glessen,
war bis 1845 Schüler und Gehilfe Licbiffs daselbst, kam J845 als
Chemiker an das soeben begründete „lioydl College of Chemistry"
nach London, blieb 12 Jahre dort in segensreicher Wirksamkeit und
einflussreicher Stellung, wurde 1ÖG2 nach Berlin als Udscherlicti s
Nachfolger zur Gründung eines der grössten chemischen Laboratorien
berufen, und ist der wissenschaftliche Begründer der Anilinfarben-
Fabrikation. — DerUebers.
Payohisohe Studien« Juni 1877. lg
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