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Der Spiritualismus vor der „British Association" zu Glasgow. 299
Fall von Hellsehen selbst erlebt, aber ich muss Sie hierbei
erinnern, dass ein ehemaliger Professor der Chemie, Prof.
Gregory, viele Jahre der Untersuchung dieses Gegenstandes
gewidmet und ein starkes Buch veröffentlicht hat, in welchem
er ein Heer von Thatsachen zusammenschaarte und zeigte,
dass in zahlreichen Fällen das wahre Hellsehen, das heisst,
die Kenntniss, etwas zu schreiben, was unmöglich im Gleiste
irgend eines Zuschauers vorhanden sein konnte, von diesen
Patienten erworben wurde. Einer der schlagendsten Fälle
war, als er Nüsse kaufte, welche Mottos enthielten. Diese
konnten selbstverständlich unmöglich von einer der anwesenden
Personen gekannt sein» Eine Nuss wurde auf Gerathe- •
wohl aufgenommen und in die Hand des Hellsehenden ge- 1
legt, der sie cmporhielt und das Motto las; die Nuss wurde
aufgebrochen, und man fand Wort für Wort so, wie es von
ihm gelesen worden war. Dieses geschah ein Dutzend Male
in seiner Gegenwart, und in dem einen Falle, dessen er
besonders erwähnt, bestand das Motto aus 96 AVorten,
welche vollständig richtig angegeben wurden. Ich dächte,
es wäre eine recht sonderbare Forderung von Mr. Hyde
Clarke, dass wir derartige Dinge immer wieder vorbringen
müssten. Es giebt gewisse Phänomene, die Sie nicht vor
sich gebracht erhalten können; es muss nach ihnen gesucht
werden, und ein solcher sehr bezeichnender Fall ist der
der Meteorolithen, deren Niederfallen viele Jahrhunderte
lang von den Männern der Wissenschaft nicht geglaubt
wurde, und erst nachdem eine beträchtliche Anzahl wirklich
berichtet worden war, nahmen sie es als eine Thatsache an.
Nach dem allgemeinen System des Unglaubens sollten wir
auch jetzt noch nicht daran glauben, weil die Männer der
Wissenschaft nicht prognosticiren können, wenn ein Meteo-
rolith fallen wird, und wir nicht hingehen können, um sie
fallen zu sehen. Sogar Professor Barreit glaubt, dass viele
dieser Erscheinungen, wenn sie so aussergewöhnlich wären
und über seine Kenntniss hinausgingen, der gleichzeitigen
Täuschung der Zuschauer zuzuschreiben seien, und er deutete
besonders auf den Fall des Mr. Home hin. Mr. S. C. Hall
war in einer Privatgesellschaft anwesend, bei welcher Mrs.
Hall und noch eine a ndere Dame meiner Bekanntschaft anwesend
waren, und Mr. Hall erzählte mir folgende Thatsache
, welche er auch selbst veröffentlicht hat. Nachdem
Mr. Home einige glühende Kohlen aus dem Feuer genommen
hatte, legte er eine auf den Scheitel von Mr. HalVs blossem
Kopf, zog das weisse diinne Haar rings um dieselbe, bis
die Kohle mitten aus seinem Haarschopfe herausglühte.
Mr. Hall erklärt, er habe kein Gefühl des Schmerzes oder
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