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320 Psychische Studien. IV. Jahrg. 7. Heft. (Juli 1877.)

Da diese Freundlichkeit ganz ungesueht war, so war
sie mir um so angenehmer. Bei der Zusammenkunft wurde
mein Certifikat zum Theil ausgefüllt und in Professor
Williamson's Händen zurückgelasseu zu dem Zweck, die
nothwendigen Unterschriften zu erhalten. Nach dieser Zusammenkunft
mit Professor WUUamson that ich keine weiteren
Schritte in dieser Angelegenheit und sprach auch mit Niemandem
darüber; aber zu gehöriger Zeit schrieb mir Prof.
Williamson, dass mein Certifikat von de»' Royal Society
richtig empfangen und bei der Versammlung derselben vorgelesen
worden, mit dem Hinzufügen: —

„Auf Seiten der Chemiker, welche sich gegenwärtig
unter* den Mitgliedern des Ratlies befinden, herrscht eine
aufrichtige Werthschätzung Ihrer hohen Verdienste/' —

Später schrieb mir derselbe gütige Freund: —

„Ich habe das grosse Vergnügen, Ihnen und uns Glück
zu wünschen, dass sie aus der Rathswahl der Royal Society
als Einer der fünfzehn Aaserwählten hervorgegangen sind/4

Ich wurde formell am 4. Juni d 863 erwählt.

Jene stattgehabte Discussion, als mein Käme vor den
Rath gebracht wurde, folgte als eine selbstverständliche
Sache. Wenn nur fünfzehn aus ungefähr fünfzig Candidaten
zu erwählen sind, so ist zu erwarten, dass die Anspjüche
eines Jeden streng geprüft werden; aber was mein anonymer
Kritiker auch immer „nicht unbedachtsamu über diese Gelegenheit
sagen mag. die Thatsaehe bleibt, dass ich auf
den 3rsten Antrag hin erwählt wurde, eine fast unerhörte
Ehre für einen noch so jungen Mann. Wenn ich die grosse
Mehrzahl ausgezeichneter Gandidaten betrachte, deren Wahl
von Jahr zu Jahr (bisweilen sogar zehn Jahre laug) hinausgeschoben
wird, so ist kein Grund vorhanden, weshalb meine
Wahl nicht wenigstens ein Jahr lang hätte hinaasgeschoben
werden sollen, wenn eine AVahrheit in der Behauptung läge,
dass eine „beträchtliche Bedenklichkeit^ bei Uebertragung
dieser Auszeichnung auf mich obwaltete1.

Die Unhöflichkeit der Zumuthung, dass die Royal
Society mich zugelassen hätte, obgleich meine Untersuchungen
nur ein rein technisches Verdienst hätten, ist erstaunlich
, wenn man die Verdienste der Mitglieder im Allgemeinen
in Betrachtung zieht. Ich möchte sie beinahe alle als rein
technische Arbeiter in der Wissenschaft betrachten, wenn
sie überhaupt gearbeitet haben; aber die Sonderbarkeit ist
gross, wenn wir finden, dass die in Rede stehende Untersuchung
rein technisch ist. Erklärtermaassen ist sie eine
Frage des Apparates. Wenn man eine Untersuchung vornimmt
, die ich mich bemüht habe, innerhalb der Grenzen