Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
4. Jahrgang.1877
Seite: 362
(PDF, 155 MB)
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362 Psychische Studien. IV. Jahrg. 8. Heft. (August 1877,)

und ihm nachfolgend der spätere Schelling in der Frage
nach dem Verhältniss von Geist und Leib eine höchst
merkwürdige Stellung ein, welcher sich auch der amerikanische
Seher Jackson Davis wenigstens bedeutend annähert.
Nach Baader ist nämlich der Mensch weder eine dualistische
Zusammensetzung aus Geist oder aus Seele und Leih, noch
eine trialistische aus Geist, Seele uik! Leib, sondern eine
untrennbare Einheit des Geistigen, Seelischen und Leiblichen
und nur die äussere secundäre Materiatur des Leibliehen
, ist (im Tode) trennbar von jener Einheit. Baader
zeigte, dass es im Menschen einen inneren (untrennbaren)
Sinn im Gegensatze zu den äusseren Sinnen gibt. Dieser
innere Sinn ist in allen Menschen und zu aller Zeit vorhanden
und wirksam, obschon meist unentwickelt, im dunklen
Gefühle noch versenkt und von den Einwirkungen der
äusseren Sinne übertäubt. Diesem inneren Sinne entspricht
ein inneres Thun — Wirken nach Aussen —
welches ebensowenig durch das äussere Thun vermittelt
ist. Wir gewahren diese von Innen heraus gehende Sensation
schon im gewöhnlichen Traume, aber sie setzt sich
auch im völligen Wachen, nur von den äusseren Sensationen
überwogen, ununterbrochen fort. In Krankheiten, bei grossen
und heftigen Gemüthsbewegungen, kurz vor clem Tode,
seltener bei gesundem und ruhigem Zustande, steigert sich
oft genug diese Sinnenerregung von Innen heraus. Sie
sind nicht subjektive Einbildungen, dergleichen Vorkommnisse
von ihnen unterschieden werden müssen, und sind unter
den Namen Ekstasen, Visionen bei allen Völkern und zu allen
Zeiten bekannt. Sie folgen als concentrische einem nicht
irdisch materiellen Gesetze. Die (abstrakten) Spiritualisten
(Dualisten) folgen daher einer ungegründeten Annahme,
wenn sie den von den materiellen Sinneswerkzeugen Abgeschiedenen
alle Sensation absprechen. Vielmehr sind
die von Innen nach Aussen tretenden Sinneserscheinungen
nahe mit jenem Zustande unserer Sensation verwandt,
welche unserer nach dem Tode wartet. Was wir als ungewisse
Zukunft ferne von uns wähnen, ist bereits in uns
und wir befinden uns in ihm. Wenn der spätere Schelling
beim irdischen Tode des Menschen sich eine Essentification
vollziehen lässt, so will er damit wie Baader die wesentliche
untrennbare Einheit des Geistigen, Seelischen und Physischen
oder Leiblichen im abgeschiedenen Menschen aufrecht erhalten.
Jackson Davis, wie auch seine Lehre vom Hervorgang des
Geistes aus der Natur beurtheilt werde, kennt jedenfalls
keinen Cartesianischen Dualismus von Geist oder von Seele
und Leib, und keinen naturlosen Geist im Abgeschiedenen,


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