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Perty's xu Fichte's Aufzeichnungen über Mediumschaft* 363
sondern hält das Mithinübergehen der inneren Sinnlichkeit
und feineren Leiblichkeit mit dem Geistigen und Seelischen
des Menschen aufrecht. Wenn endlich H. Dr. Duboc den
Werth der Erfahrung bis zum Ausschluss alles Apriorischen,
alles Centralen der Philosophie und hiemit im Grunde aller
Vernunft steigert, womit die Erfahrung ins Sinnlose umschlägt,
so muss man fragen, warum sich die Materialisten von demjenigen
Gebiet der Erfahrung so ängstlich fern halten,
welches der concrete Spiritualismus in so ausgedehnter
Weise eröffnet hat? So lange die Materialisten aus der
Vogelperspektive auf dieses Gebiet herabsehen und voll der
crassesten Vorurtheile von weiter Ferne alles Dahineinschlagende
als Betrug, Täuschung, Hallucination u* s. w.
verurtheilen, so lange bieten sie nur das Schauspiel eines
seltsamen Pseudo-Apriorismus, welcher alle Erfahrungen
unbesehen und in Bausch und Bogen als unmöglich verwirft
, weil sie ihrem bornirten vorgefassten Ooncept sich
nicht fügen wollen und weil sie von geheimer Furcht ergriffen
sind, bei genauem Eingehen auf deren Beobachtung
möchte ihr ganzes Scheingebäude zusammensinken.
Prof, F. H, von Fichte's Aufzeichnungen über Baronesse
Julie von Güldenstubbe's Mediumschaft in
Prof, Perty's neuester Schrift:
„Der jetzige Spiritualismus und verwandte Erfahrungen etc."
(Leipzig, C. F. Winter, 18770
Baronesse Julie von Güldenstuhbe äusserte, ihre
Eltern hätten nicht die Sehergabe besessen, wohl aber das
eine oder andere Mitglied der Verwandtschaft, und ihrer
Mutter sei nur einmal etwas Besonderes begegnet. Sie
säugte eben ihr 10wöehentliches Kind Constantin, aber weil
ihre Kraft allein nicht aasreichte, hatte man noch eine
Amme beigezogen» Diese hatte eines Tages einen Wortwechsel
mit ihrem Manne und nahm, wie eine alte Dienerin
des Hauses berichtete, in ziemlicher Aufregung, als das
Kind schrie, dasselbe an die Biust, statt die Mutter zu
rufen. In der folgenden Nacht wurde letztere durch eine
Stimme geweckt, die zu ihr sprach: „Willst du nicht dem
Boten das Maass zum Sarge mitgeben?" (Es ging nämlich
vom Gute täglich ein Bote nach der Stadt.) Beim Erwachen
darüber hörte sie noch die Stimme in ihren Ohren und sah
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