Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
4. Jahrgang.1877
Seite: 371
(PDF, 155 MB)
Bibliographische Information
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Perty's u. Fichte's Aufzeichnungen über Mediumschaft* 371

Als ich eines Tages gegen Julie v. G. bemerkte, „sie
sähe wohl den Geist ihres Bruders, wenn sie es lebhaft
wünsche," stellte sie dieses entschieden in Abrede, indem
er immer unvermuthet käme und oft eben nicht, wenn sie
es am sehnlichsten wünsche; sein Kommen hänge von ganz
andern Bedingungen ab. Einige Tage war in Folge einer
leichten Entzündung das Sehvermögen ihres linken Auges
etwas getrübt, und sie sah mit diesem die Gegenstände wie
durch einen Schleier, sah mit diesem auch ihren Bruder so.
Ein Beweis, bemerkte sie, dass ich eine objective Gestalt,
und zwar mit den äussern, nicht mit den innern Augen
sehe. —

Am 1. Okt. Nachmittags gegen 4 Uhr ertönten, zuerst
in der Luft, jene leisen Klopflaute, welche stets die Gegenwart
des Geistes Indwig anzeigen. Sie kamen gegen die
auf dem Sopha sitzende Baronin J. und schienen dann aus
der ihr nächsten Stelle des Tisches zu kommen, hierauf zu
der mir nächsten Stelle, wo sie wie aus dem Innern desselben
tönten, denn der Geist hatte, wie sie sagte, seine Stellung
verändert und sich in einen in gerader Linie von mir am
Kamin stehenden Lelmstuhl so gesetzt, dass er uns das
Gesicht zukehrte. ,*Aeh, wie freut es mich, seine lieben
Gesichtszüge wieder zu sehen; er trägt den Talma, den er
vor Jahren trug, um anzuzeigen, dass es bereits kühl sei4'
Sie wunderte sich, dass ich ihn nicht sähe, und ihre Züge
waren freudig erregt bei seinem fortwährenden Anschauen.
„Was Vvürde geschehen, Frau Baronin, fragte ich, wenn Sie
zu Hirem Bruder gingen und sich in den Fauteuil set/jten ?i(
„Ich will es versuchen, war ihre Antwort, aber ich werde
etwas zu fühlen bekommen." Sie ging nun zum Lehnstuhl
und setzte sich in denselben, dann trat Stille ein. Als ihr
Schweigen fortdauerte, ging ich zu ihr und fand sie somnambul
eingeschlafen, die Augen, wie gewöhnlich bei den
Schlafwachen, bis auf eine schmale Spalte geschlossen; sie
streckte mir ihre Hände entgegen, die sehr heiss und feucht
waren. „Ich transpirire am ganzen Körper, sprach sie, und
vermag die Augen nicht zu öffnen. Als ich mich zum Lehnstuhl
begab, umarmte mich mein Bruder, wie im Leben, und
ich war sofort eingeschläfert/* Sie sprach nun von den
Rathschlägen, die er für ihre Gesundheit gab, von politischen
Dingen; nach seiner Meinung würden die Westmächte dieses
Jahr noch nicht in Aktion treten, aber das Jahr mit den
zwei Siebenern werde für uns (man erinnere sich, dass sie
gewöhnlich in Paris lebt,) ein schlimmes werden. „Er wünscht
ihnen Glück zu Ihrem neuen Buche." Der Geist war zur
Seite getreten und stand kaum zwei Schritte von uns, sio

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