Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
4. Jahrgang.1877
Seite: 390
(PDF, 155 MB)
Bibliographische Information
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390 Psychische Studien. IV. Jahrg. 9. Heft» (September 1877.)

Recht hatte. Er erinnert sich nun, dass das Bild bis zu
r einer gewissen Zeit dort gehangen, wo er gesagt hatte; aber
dass er selbst, oder irgend Jemand sonst, seine Stellung zu
der vom Schlafenden beschriebenen, wie er sie selbst früher
kannte, verändert, aber vergessen hatte. Aehnliche Vorfälle
sind sehr gewöhnlich. Aber sie lassen zwei Erklärungen zu.

Zuerst erklärt der Schlafende in vielen Böllen, dass er
den Gedanken do*% .uMloro" Pnrthei lese, und sieher thut er
das in manchen Fällen, selbst wo er sich nicht bewusst ist,
so zu thun. sondern glaubt, er erblicke diiect die beschriebenen
Gegenstände. Nun kann es sein, und diese ist
eigentlich die unter Betrachtung stehende Erscheinung, dass
er den vergangenen Gedanken des Experimentirenden liest
und auf irgenlf^me dunkle Art entdeckt, dass derselbe wahr,
j während sein gegenwärtiger Gedanke irrig ist.

Oder es kann sein, dass, wenn der Schlafende ersucht
wird, das Zimmer zu beschreiben, dessen Spur er in des
Fragenden Geist findet, er derselben folgt, bis er in directe
Y^rbindung mit dem Object durch directes Hellsehen kommt.
' Dass dieses sich oft ereignet, kann, wie ich glaube nicht bezweifelt
werden, und wir werden weiter ersehen, dass das
Experiment so angestellt werden kann, um diess zu beweisen:
aber ich bin auch zu glauben geneigt, dass die erstere Erklärung
auf einige Fälle Anwendung findet, und dass in
manchen Fällen die mittelbaren und unmittelbaren Wahrnehmungsweisen
entfernter Gegenstände mit einander vermischt
oder verbunden sind.

Eine häufige Form des Gedankenlesens ist; die des
I Sehens des Inhalts eines verschlossenen Briefes, oder eines
versiegelten Packets, oder eines versiegelten Kästchens.
Manche Schlafende können dieses leicht thun, wenn sie mit
einer Person in Rapport sind, welche diesen Inhalt kennt,
aber sonst nicht. Doch muss hier bemerkt werden, dass in
manchen Fällen der Rapport ohne Berührung hergestellt
wird, so dass es für den Schlafenden genügt, wenn eine
Person, die den Inhalt der verschlossenen Gegenstände kennt,
anwesend ist. Und schliesslich scheint es, dass manche Sub-
jecte, welche zu einer Zeit die Gabe des directen oder unmittelbaren
Hellsehens besitzen, zu andern Zeiten derselben
beraubt sind und nur die des Gedankenlesens haben.

Selbstverständlich werden beim Gedankenlesen Fehlversuche
stattfinden, wenn Niemand anwesend ist, welcher den
zu beschreibenden Gegenstand kennt, während beim Eintritt
einer solchen Person der Schlafende Erfolg hat. Auf alle
diese Dinge muss bei unseren Experimenten sorgfältig geachtet
werden, sonst haben unsere Resultate gar keinen


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