Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
4. Jahrgang.1877
Seite: 391
(PDF, 155 MB)
Bibliographische Information
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Prot Gregory: Die Gabe des Gedankenlesens. 391

Werth und führen nur in Verwirrung. Wenn ein Schlafender
von der sympathetischen Klasse in einem Moment fehlt, im
nächsten aber Erfolg hat, nachdem eine anfangs abwesende
Person gekommen ist, so erhebt sich in vielen Geistern der
Gedanke an Täuschung; wohingegen, wenn wir mit allen
Thatsachen und ihrer unendlichen Mannigfaltigkeit wohl bekannt
sind, wir in diesem liesultat einen neuen Beweis von
der Wahrheit der Thatsache und der Ehrlichkeit des Schlafenden
erblicken sollten.

Diejenigen, welche Fällen begegnen, bei welchen Gedankenlesen
als die wahre Erklärung der Phänomene gefunden
wird, sollten bedenken, dass das Gedankenlesen an
sich selbst eine schöne und überaus wundervolle Thatsache
ist; und sollten sich auch hüten, den Schluss zu ziehen, dass,
weil es auf einen Fall oder auf viele Fälle offenbaren
Schauens in die Ferne anwendbar ist, es deshalb schon
genügend sei, alle Fälle zu erklären, oder die einzige Erklärung
bilde, wenn es eine solche genannt werden kann,
die zulässig ist.

Es ereignet sich oft, wie ich erklärt habe, dass der
Schlafende oder Gedankenleser richtig befunden wird in
Bezug auf gegenwärtige Thatsachen, bei denen er als im
Unrecht vermuthet worden ist. Aber es kommt olt auch
vor, dass er als im Unrecht vermuthet wird und dass. nachher
nicht nachgewiesen wird, dass er Recht hatte. Es giebt
in der That viele Quellen des Irrthums auf beiden Seiten,
welche oft schwer zu entdecken sind.

So kann z. B. der Gedankenleser bei einem vergangenen
Ereignisse verweilen und überzeugt sein, dass es ein gegenwärtiges
sei. Die Eindrücke vergangener und gegenwärtiger
Ereignisse sind in seinem Geiste von gleicher Lebhaftigkeit,
da sie in beiden Fällen innere und indirecte Eindrücke sind.
Daher kann er nicht leicht zwischen ihnen unterscheiden,
und mag vielleicht ganz Hecht haben, wenn wir die genaue
Zeit entdecken könnten, auf welche seine Sinneswahrnehmungen
sich beziehen. Dieses muss sorgfaltig beachtet,
und unsere Experimente müssen dem entsprechend regulirt
werden.

Oder er kann auch irrige Bindrücke aus eingegebenen
Ideen empfangen. So kräftig ist seine Sympathie mit anderen
Geistern, dass eine direct eingegebene oder indirect eingeführte
Vorstellung, wie z. B. eine durch eine brennende
Frage angeregte, oft auf seinen Geist einen ebenso lebhaften
Eindruck hervorbringen kann, wie der von den Gedanken
oder der Erinnerung seines Fragestellers verursachte, und
alle drei können mit einander vermischt werden,


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