Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
4. Jahrgang.1877
Seite: 398
(PDF, 155 MB)
Bibliographische Information
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1877/0406
398 Psychische Studien. IV. Jahrg. 9. Heft. (September 1877.) *

ziemlich übel berathenes Verfahren betrachten. "Wir würden
eher sagen: — Urtheilet, erkläret, stellet bloss, so viel Ihr
immer wollt oder könnt, aber versuchet nicht, das Criminal-
gesetz auf die Sache in Anwendung zu bringen! Wenn die
Leute noch immer glauben wollen, lasset sie glauben! Wir
können nicht annehmen, dass irgend eine Entscheidung,
welche eine ganze hohe Versammlung von Richtern verkündigen
möchte, irgend Jemand, welcher jetzt an Dr. Slade1 s
Manifestationen glaubt, überzeugen würde, dass er mit seinem
Glauben ai) sie im Unrecht wäre. Noch mehr als das:
wenn Dr. Slade morgen über allen Zweifel hinaus als der
durchtriebenste Betrüger erwiesen würde, welcher jemals
eine Menge täuschte; wenn er nicht nur erwiesen würde,
sondern sich selbst als Betrüger erklärte und freiwillig Busse
thäte in einem weissen Gewände, er würde doch keinen
Gläubigen an den Spiritualismus davon überzeugen, dass
der Spiritualismus eine Täuschung sei. Wie könnte er es?
Wie solbe er es? Kein Spiritualist erklärt nach unserer
Voraussetzung zu glauben, dass jedes Medium nothwendig
ein ehrlicher Mensch sein müsse. Kein Spiritualist hat nach
unserer Meinung jemals erklärt, dass er seinen Glauben
unbedingt auf die Echtheit irgend einer besonderen Reihe
von Manifestationen oder auf die Redlichkeit irgend eines
besonderen Menschen gesetzt habe. Wir würden Keinen
von uns an etwas mehr glauben sehen, wenn wir ein Glaubens-
bekenntniss verwerfen sollten in dem Augenblicke, wo es
offenbar würde, dass einer seiner Ausleger dasselbe durch
einen betrügerischen Beweis unterstützte. Dalier würde
Nichts, was gegen Dr. Slade bewiesen werden könnte, im
geringsten Grade die Ansprüche oder die Stellung des
Spiritualismus beeinflussen. Es ist jedoch gewiss, dass eine
Verfolgung vielen Personen als eine eben so unlogische
und unehrliche Art, mit Dr. Slade's Manifestationen zu verfahren
, erscheinen wird, als eine Ohrleige diess sein würde.

Auch ist der Spiritualismus jedenfalls rieht von wissenschaftlichen
Untersuchungen abzuthun, welche immer noch
dann und wann von einer sanguinischen Person unternommen
zu werden scheinen, welche glaubt, dass menschliche Täuschung
zu heilen sei durch Vorführung von Beweisen, welche sie
selbst überzeugen, dass es Täuschung sei. Es liegt etwas
halb Trauriges, halb Belustigendes in diesen ernsten und
doch vergeblichen Bemühungen. Sie erinnern an jene Art
gelehrter Streitigkeiten, welche „Die Irrthümer des Rationalismus
in einer Nuszschale", oder „Die Thorheiten des
Romanismus in drei Fragen erläutert" darstellen. Die
Bloszstellung überzeugt immer nur die Person, welche blosz-


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