Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
4. Jahrgang.1877
Seite: 408
(PDF, 155 MB)
Bibliographische Information
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408 Psychische Studien. IV. Jahrg. 9. Heft (September 1877.)

Spiritisten (?) vor wie Zuhörer, welche bei einem allein spielenden
Claviere stünden, ganz Ohr für die schlechte und werthlose
Musik wären, und denen das eigentliche Wunder, dass
das Ciavier allein spielt, gar nicht auffällt.

Ich will noch früher den Leser mit den anderen Arten
von Medien bekannt machen, bevor wir auf die sich ergebenden
Folgerungen aus diesen Thatsachen übergehen.

Die schauenden Medien«

Es gibt Medien, die nichts zu wissen behaupten von
dem, was vorgeht, und sich auch speäter nicht erinnern, ob-
schon sie ihre Visionen in diesem Zustande mittheilen, und
andere,, die bei vollem Bewusstsein Visionen zu haben vorgeben
, aus welchen sie dann ihre Heilmittel, Prophezeiungen
oder sonstigen Enthüllungen schöpfen. Ich habe von jeder
dieser beiden Arten von Medien nur je eines kennen gelernt,
and sind beide als Medien vom Fach zu betrachten; für
das Eine ist es mehr oder weniger ßroderwerb, für das
Andere doch schon Lebensbeschäftigung.

Diess letztere Medium (dasselbe, das die Antworten im
Sinne Kaufs vermittelte), eine verheirathete, kinderlose
Dame von etwa 30 Jahren, setzt sich täglich vor ein Grlas
"Wasser und nach einiger Zeit behauptet sie, immer wechselnde
Bilder zu sehen von Personen, Landschaften, Ereignissen,
was sie ihrem hiebei anwesenden Gemahle dictirt, und dann
im Wege des medianimischen Schreibens sich erklärt, oder
wie sie meint, erklären las st. Ich habe dreimal diesen
Sitzungen beigewohnt, ohne etwas vernommen zu haben,
was nicht ganz gut ihre eigene noimale Composition gewesen
sein könnte, wenngleich Alles den Eindruck macht, dass
das Medium bona fiele vorgeht, was übrigens bei der gesellschaftlichen
Stellung dieser Dame*) schon von vornherein
anzunehmen ist. Soviel ist gewiss, dass diese Visionen im
steten Wechsel als Lebende, Verstorbene, Landschaften,
Thiere u. s. f. geschildert werden, woraus eben hervorgehl,
dass es ein rein subjectiver Process ist. Dass diese Dame
in Bezug auf Krankheiten weit und breit consultirt wird
und einige unglaubliche Curen glücklich erzielte, ist wahr;
auch versicherten mir glaubwürdige Personen, dass es ihr
manchmal gelingt, über eingehüllte, durch den Tastsinn nicht
wahrnehmbare Gegenstände unglaublich zutreffende Bilder

*) Adelma Freiin von Vay, geb. Grätin Wurmbrand, hat so eben
zu Budapest im Verlag: „Verein spiriter Forscher" eine Schrift erscheinen
, lassen unter dem Titel: „Visionen im Wasserglase/4
1877, 109 S. — Die Eed.


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