Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
4. Jahrgang.1877
Seite: 437
(PDF, 155 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1877/0445
Baron Dirckinck über Baronesse Güldenstubbe's Mediumschaft. 437

zu erklären vermag, als dass vielleicht der Zustand deutscher
Philosophie gesprächsweise angeregt worden, als welcher so
leicht Anlass gehen kann, ein weiches, weihliches Gremiith
als von tiefer Traurigkeit befangen erscheinen zu lassen.
Die Ursache in der Trennung vom Bruder zu suchen, mit
dem sie fortdauernd verkehrt, dessen Fortschritt im geistigen
Dasein ihr hewusst ist, erscheint als so augenfälliger Widerspruch
, dass er Perty hätte auffallen sollen. "Wusste er,
wie sie durch die Kedaction der Schriften ihres Bruders,
durch Ordnung der vielartigsten Scripturen uqd durch ihre
eigenen Ausarbeitungen abstrakter Art kritisch geschult
worden, so durfte er ein so schattenhaftes Bild ihres so
tief in das Wesen der Dinge eindringenden Gremüthes und
Greistes uns nicht vorführen.

Betreffend die Erstehungsart des Rivail'schen *) Spiritismus
vermag die Baronesse G. aufklärende Beiträge zu
geben, indem Bivail seine Studien zunächst in dem von
ihrem Bruder eingerichteten Cirkel machte, und von einem
Medium, einem schreibenden Mädchen, **) die Sammlung der
durch sie erhaltenen Mittheilungen entlieh, die er nachher
zu seinem „Livre des esprits" verarbeitete, ohne sie je dem
Medium, oder dem Cirkel, zurückliefern zu wollen. Selbstverständlich
war weder Baron G. noch seine Schwester in
der Versuchung, die auf Reincarnation bezüglichen Aeusse-
rungen des durch das Medium sich etwa mittheilenden
Geistes für etwas Anderes anzusehen, als geistiges Grebabbel,
wie es so häufig in widersprechender, oft extravaganter
und absurder Weise durch schreibende und redende trance-
Medien zu Tage gefördert wird. Wenn es fS. 366) heisst,
„Napoleon habe den Kardekismus gestützt, weil die Rein-
carnationslehre zur Beruhigung der Arbeiter nützlich sei,
hingegen ö's. Sitzungen unterdrückt", so muss Folgendes
bemerkt werden: Napol. III. war in Allem, was geistige
oder religiöse Wahrheit betrifft, selbst durchaus neutral,
aufgeklärt, skeptisch, nichts weniger als bigot, noch auch
ultramontan gesinnt. Wenn er sich den Jesuiten fugte,
sogar oft kirchliche Parade machte, so geschah diess aus
Politik, und weil er es für richtig und klug hielt, das
Papstthum etc. aufrechtzuhalten und das System des mächtigen
Ordens der eigenen Macht und Dynastie wegen sich

*) Rivail schrieb bekanntlich unter dem Pseudonym Allan Kardec. —-

Die Eedaction.

**) Man vergleiche hierzu den Artikel: — „Ueber die Entstehung
des Buches der Geister von Allan Kardec* — in Psych. Stud., September
-Heft 1875, S. 422. — Die Kedaction,


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1877/0445