Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
4. Jahrgang.1877
Seite: 438
(PDF, 155 MB)
Bibliographische Information
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438 Psychische Studien. IV. Jahrg, 10. Heft. (October 1877.)

anzueignen. Die clerikale Partei beschaffte die Plebiscite,
und der Orden schaffte im Nothfall Geld. Er hatte grosses
Zutrauen zu Baron G. und besprach sogar ausführlich mit
ihm den Plan der Ausarbeitung eines auf Geschichte basirten
Systems der Moral, das quasi offiziell die fehlende Religion
ersetzen sollte. Aber ehe es zur Ausführung kam, ward
Nap. von seinen römischen Vätern eines Besseren belehrt,
und G. demgemäss bedeutet. Die Jesuiten begünstigten die
Lehre RivaiPs, theils weil der echte Spiritualismus nur durch
eine ableitende Idee in Zwiespalt gebracht and unterminirt
werden konnte, theils weil Alles, was die Leute irre macht,
in ihren Plan passt. Auf die rechte Spitze gebracht, Hess
sich beides, Wahres wie falsches, als gefährliches Schisma
behandeln und mit "anathema esto" polizeilich unterdrücken,
wie es in England inquisitionsweise vergeblich versucht worden.
Nap. wurde daher angewiesen, den Kardekismus zu begünstigen
, dachte aber nicht daran, weder den Spiritualismus,
dem er selbst zugewandt war, zu unterdrücken, noch
G, seine Gunst zu entziehen. Wie sollte er die Identität
seines Onkels bezweifeln, dessen Hand und Handschrift er
küssend anerkannte? Reincarnation lag ihm so fern, wie
jedem vernünftigen Denker, wenn er gleich aus politischen
Gründen den Spiritismus gewähren liess. Hätte er den
Rath des Geistes seines Onkels befolgt, im Nov. 1863 200/m.
Mann am Rhein aufzustellen, so hätte er die Krone wohl
nicht verloren und ein deutsches Reich wäre nicht so leicht
erstanden. Es ist hier der Ort zu bemerken, dass der der
Baronesse G. so oft sich sichtbar (meist in früher Morgenstunde
vor dem Bette) darstellende Geist des ersten Napoleon
, sich gewöhnlich darin gefiel, seinen Neffmi imbecile
zu nennen. So im Herbst 1869, als Frl. <?., mit ihrem
Bruder nach der Schweiz reisend, in Heidelberg übernachtete.
Beide schliefen in einem durch eine Scheerwand getrennten
Zimmer. Sie rief ihrem Bruder zu: „Ich sehe einen leuchtenden
Schein; wie kann selbiger in der durch die Scheerwand
von den Fenstern geschiedenen Kammer sich zeigen?" Die
Lichtwolke nahm jedoch die ihr wohlbekannte Gestalt des
ersten Napoleon an, der in dankler Kutte, mit düsterem Gesicht
, das Haar über die Stirn hängend, die Worte sprach:
„je suis bien triste, il yaura une guerre epouvantable; mon
imbßcile neveu sera Texecration de toute la nation Francaise." *)
An der bonne foi der Erzählerin dieser Vorhersagung ist

*) Ich bin ganz traurig, es wird einen unvermeidlichen Krieg
geben; mein schwachsinniger Neffe wird die Verwünschung der ganzen
französischen Nation sein."


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