Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
4. Jahrgang.1877
Seite: 456
(PDF, 155 MB)
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456 Psychische Studien IV. Jahrg. 10. Heft. (October 1877.)

Wahnsinn zugeschriebenen Ursachen, wie sie in den Tabellen
der veröffentlichten Berichte angegeben sind, dass „Tabellen
von diesem Character #anz unbefriedigend seien. Die Freunde
der Patienten, von denen die Angabe der Ursachen gewöhnlich
kommt, üben zuweilen absichtlich Täuschung und
stellen sich oft sehr unwissend, indem sie als Ursache einige
vergleichsweise trivinle Umstände, welche den Beginn des
Wahnsinns begleiten, oder irgend ein Symptom der bereits
feststehenden Krankheit bezeichnen."

Man kann leicht verstehen, wie angen>essen diese Bemerkungen
auf Personen anwendbar sein müssen, welche
Symptome des Wahnsinns zeigen und zuvor mehr oder
weniger Interesse am Spiritualismus hatten. Seine Unpopu-
larität, sammt dem so vorherrschenden Eindrucke, dass
Spiritualisten nothwendig in gewissem Grade ausser ihrem
geistigen Gleichgewichte sich befinden müssten, machen es
weit leichter und natürlicher, den geistigen Irrsinn dieser Ursache
als einer anderen zuzuschreiben, und so ist zweifelsohne
ein gewisses Verhältniss von der kleinen Zahl von Insassen
unserer Irrenhäuser, auf deren Einlieferungsscheinen der
Spiritualismus als erregende Ursache geschrieben steht, in
keiner Weise ihrem Glauben wegen der Ursache ihres
Leidens zuzuschreiben.

Dv.JohnP. Gray, der Herausgeber des „American Journal
of Insanity (Amerikanischen Irren-Zeitung)", sagt in seinem
Bericht: — „Jede grosse religiöse Bewegung ist thatsächlich
von J< hn Fox und John Wesley au bis zu Moody und Sankey
hin von ihrem Prozent Wahnsinn begleitet gewesen; aber
das zeigt nur, dass es in jeder Gemeinschaft, zu einer gegebenen
Periode, eine gewisse Summe angeborener oder
zufälliger Krankhaftigkeit giebt, welche sich leicht bei einer
jeden passenden Gelegenheit zum Wahnsinn entwickelt, und
nur religiöse Aufregung steht hervorragend unter der Zahl
moralischer Einflüsse."

Diese Bemerkungen lassen sich auch auf den Spiritualismus
anwenden, obgleich nicht in demsel\en Grade der
Ausdehnung.

Dr. /. Ray, diese eminente Autorität in medizinischer
Jurisprudenz, welcher den Wahnsinn zu seinem SpezialStudium
gemacht hat, bemerkt in dem „American Journal
of Insanity" für den October 1867: — „Es ist zu bedauern,
dass die vorherrschende Neigung dahin geht, sie (die That-
sachen des Spiritualismus) eher ganz zu ignoriren, als sie
zu einem Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchung zu
machen. Es ist überraschend, dass Aerzte, besonders solche,
welche so wohl erkannte Leiden vor sich haben, wie Kata-


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