Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
4. Jahrgang.1877
Seite: 469
(PDF, 155 MB)
Bibliographische Information
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Kurze Notizen

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Mademoiselle Lenormand, deren Persönlichkeit ein Beleg des
Anhanges anschaulich schildert, vermittelten und nährten
den mysteriösen Contact mit dem Reiche des Unsichtbaren."
— „Ein tragisches Ereigniss, der jähe Tod ihres heiss-
geliebten und angebeteten Vaters, fahr wie ein Blitz in
dieses glückliche Jugendleben. Jetzt trat der Tod zum
ersten mal mit seiner schrecklichen Wirklichkeit vor ihre
Augen. Aber schon damals dachte sie nie an ein persönliches
Wiedersehen nach dem Tode. Ein ^germanischer
Instinkt' habe ihr überhaupt niemals gestattet, etwas anderes
zu glauben und zu hoffen, als was Wilhelm von Humboldt
im neunzehnten Briefe an seine Freundin schreibt: — Tch
halte ein Wiedersehen für möglich, aber menschliche Vorstellungen
möchte ich mir nicht davon machen, und andere
sind hier unmöglich/" — Der germanische Tnstinct richtete
sich unseres Wissens von jeher gegen falsche theologische
Vorstellungen von einem geistigen Fortleben, aber niemals
gegen die wahre Natur einer durch unzählige Erfahrungen
erhärteten Thatsaehe.

c) „Die Grenzboten" bringen in No. 34 vom 16. Aug.
er. einen Artikel „Aus dem alten Leipzig," worin sie berichten
, dass es im Sommer j879 hundert Jahre wird, dass
ein junger Edelmann aus Esthland die Universität Leipzig
bezog, um Jura zu studiren. Derselbe hinterliess seinem
Sohne seine Aufzeichnungen darüber in der nunmehr von
Letzterem gedruckt vorliegenden Schrift: — „Die sechs
Decenuien meines Lebens. Seinen Kindern und
Freunden gewidmet von Eugenius Baron von Rosen.16 (Riga,
Verl. von iV. KymmeL 1877.) — In ihr wird über viele
Professoren der damaligen Universität Charakteristisches
berichtet und so auch eines Streites des Professors der
Philosophie Plafner mit Prof. Wezel erwähnt, der viel Aufmerksamkeit
erregt habe. „Letzterer hatte einmal geäussert,
dass in der Theodicee Leihnizens, den unser Plainer vergötterte
, das JRaisonnement nur wie ein Nachen auf dem
weiten Meer der Gelehrsamkeit umhergetrieben würde, womit
er auf die vielen Citate dieses grossen Philosophen
zielte. Diess wurde Plainer wiedererzählt, der jene Censur
über seinen Helden nicht ungevügt vertragen konnte und
daher in einer öffentlichen Vorlesung sich über Wezel aus-
liess, wie dieser sich habe einfallen lassen können, Leibniz
zu beurtheilen. Das kam nun wieder Wezel zu Ohren, und
er liess ein Epigramm wider Plainer mit der Ueberschrift:
„Doctor Pompelnuss" drucken, in dem er ihn mit dieser
hohlen Frucht verglich. Plainer schrieb einen ganzen Bogen
dagegen, Wezel aber drohte ihn mit seinen moralischen


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