Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
4. Jahrgang.1877
Seite: 490
(PDF, 155 MB)
Bibliographische Information
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1877/0498
490 Psychische Studien. IV. Jahrg. 11. Heft. (November 1877.)

Erfahrungen eines Deutschen im Spiritualismus in

England.

Von

Christian Reimers.

(Fortsetzung vuu S. 404.)
IX.

Den Eindruck wiederzugeben, welche die Erscheinung
der ersten (rechten) Hand auf mich machte, fühle ich mich
nicht fähig, selbst wenn mir die besten Momente meiner
Beschreibungsfähigkeit zu Gebote ständen. Alles, was man
in spirituellen Phänomenen als erlebt noch so genau und
überzeugend darstellt, wird von den Wellen des herrschenden
Modezweifels weggespült, und wenn es auch gelingt,
zuweilen ein extra grosses Product lange über Wasser zu
halten, so wartet man doch auf das schliessliche Sinken,
d. h. auf einen Schuss von irgend einem Winkel, wo die
Zunge einen Leck beibringen kann. So hielt sich Dr. Slade
recht lange, aber — kam der Pfeil geflogen — fort muss
er, und nun glauben viele Narren, weiTs ihm die Haut geritzt
, — dass der Spiritualismus auch nun (wie das Christenthum
am Kreuze) verbluten müsse. „Sie sind ein Schwärmer,
ein Fantast!" heisst es, wenn man noch so umständlich die
Unmöglichkeit eines Betrugs auseinandersetzt, und wenn
man dann nichts Substanzielies in der Hand hat, (womit
man dem Schwätzer an den Kopf werfen möchte zuweilen),
so ist jedes Argument fruchtlos. Hat man aber einen
Körper als Ergebniss spiritueller Vorgänge in der Hand
und allen fünf Sinnen zugänglich, dann erzwingen sich
Fragen, die den Zweifler in die Enge führen, wo er vielleicht
den ersten Schritt zur neuen Erkenntniss wagt —
nämlich an sich selbst zu zweifeln, d. h. das Vertrauen auf
sein erworbenes Urtheil ein wenig herunterzustimmen. Mit
diesem kleinen Opfer ist ein unabsehbarer Gewinn in Aussicht
, — wenn man sich nicht wie ein Bulldogg zu fest in
die Existenz des Fleisches eingebissen hat, — ein Bild,
nicht ganz unpassend auf den modernen und deutschen
Materialismus — mit den plumpen, oft bäurischen Zweifelsphrasen
, die ihre Beweisarmuth in cynischem Geheul versteckt
. Die Schlusskette, die man vom bleibenden Beweise
eines unerklärten Vorganges (der Abdruck z. B. einer mate-
riaüsirten Geisterhand) rückwärts bildet durch Beantwortung
der natürlichsten Fragen, muss, wenn der Ungläubige der


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