Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
4. Jahrgang.1877
Seite: 499
(PDF, 155 MB)
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Mr. Slade in Berlin und Leipzig. Von Gr. C. Wittig. 499

und verschwand ebenso schnell wieder, indem sie zur Erde
fiel. Inzwischen hatten Madame und Herr L. gleich mir
mehrere neue Berührungen an den Knieen wie von Händen.

Alle diese Erscheinungen gingen so schnell vor sich,
dass sich nichts genau bemerken und erkennen Hess. Ich
versetzte mich an die Stelle seiner erbittertsten Gegner, um
etwas zu entdecken, was mir natürlichen Aufsehluss geben
könnte, aber ich fand zur Zeit nichts von dergleichen.

Zum Schlüsse hiess mich Mr. Slade meinen linken Fuss
auf seine beiden unter dem Tische zusammengestellten Füsse
setzen, welche in kurzen starkledernen Schlafschuhen steckten
. Wir vereinigten alle unsere Hände inmitten des Tisches,
und siehe da! beim Zählen von eins, zwei, drei — erhob
sich der ganze Tisch auf allen vier Beinen unter unseren
Händen circa 4—;% Zoll hoch und verharrte etwa drei Sekunden
lang schiebend in der Luft, worauf er mit Donnergepolter
auf den Fussboden mit allen seinen vier Beinen
fast zugleich aufschlug, womit diese unsere erste seanee ein
Ende hatte.

Mr. Slade schien nervös erschöpft. Er hatte während
dieser ganzen Prooeduren oft und vielmal tief Athem geschöpft
und er sah sichtlich angegriffen aus. Er ersuchte
uns, ihn einige Momente allein sich selbst zu überlassen und
ins Empfangszimmer hinüber zu gehen. Die beschriebene
Tafel machte er mir zum Geschenk. Wenn ich nicht irre, war
ich einer der Ersten, welcher eine Mittheilung in deutscher
Sprache von ihm erhielt. Der Redacteur der ,,Germania" hatte
einige Tnge vorher nur Französisch und Englisch erhalten.

Ich fuhr hinaus in die frische sonnige Herbstluft. Meine
Gedanken und Empfindungen jagten einander. Mein erster
Weg war zu einem der berühmtesten Philosophen Berlins,
um ihn für die Sache zu interessiren. Aber es regten sich
doch auch wieder leise Zweifel in meiner Seele, trotzdem
ich mir beständig sagen musste, dass ich das Alles mit den
nüchternsten Sinnen gesehen und beobachtet hatte.

Mein gesuchter Philosoph war nicht zu finden, er war
an das entgegengesetzte Ende Berlins vor Kurzem verzogen.
Ich eilte nun zu einem anderen berühmten Professor der
Berliner Universität, den ich ebenfalls zur Mittagsstunde
nicht mehr antraf und den ich an demselben Tage noch
einmal aufzusuchen mir vornahm. Wenn ich nicht ganz
arg und auf die schlaueste Weise betrogen war, so mussten
doch diese Herren, wenn sie dieselben Thatsachen sähen,
entweder hinter den Betrug kommen oder selbst so frappirt
bleiben, wie ich und Andere es im Augenblick waren.

Mit Herrn L. eilte ich Punkt 5 Uhr desselben Sonntag

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