http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1877/0516
II. Abtheilung.
Theoretisches und Kritisches.
Ein Kapitel Erfahrungen an anormalen Organisationen.
Aus:
„Eine Philosophie des gesunden Menschenverstandes."
Gedanken über das Wesen der menschlichen
Erscheinung
von
La&ar Baron Mellenbach*
(Schluss von S. 414)
V.
Es gibt nun drei Gesichtspunkte, von denen aus diese
Erscheinungen betrachtet werden müssen» 1. Ob ich und
die anderen Theilnehmer wirklich beobachtet und nicht etwa
geträumt haben; 2. ob die Miss wirklich so gebunden war,
dass die physische Hand die geschilderten Vorgänge nicht
bewerkstelligen konnte; 3, wenn sie es mit der Hand nicht
konnte, ob dennoch sie es vollbrachte, oder ob die von den
Spiritisten behauptete Thätigkeit anderer Wesen — hier
nur vom Standpunkte der Erscheinungen betrachtet — noth-
wendig angenomen werden müsse? Was den ersten Punkt
anbelangt, so könnten Zweifel nur über die persönlichen
Empfindungen entstehen, weil es subjective, nur von mir
allein wahrgenommene Empfindungen waren. Eine Einbildung
meinerseits aber ist für mich unannehmbar. Ich
könnte viele Proben, die Zufall und Absicht mich bestehen
liessen, anführen, aus denen hervorgehen würde, dass ich
kein Talent für Einbildungen und Visionen habe. Doch wie
gesagt, könnte dieser Einwurf doch nur gegen die empfundenen
, nicht aber gegen die auch von den Anderen
gleichzeitig gehörten oder gesehenen Erscheinungen erhoben
werden.
Schwieriger ist die Beantwortung der zweiten Frage,
ob der angelegte Verband eine Sicherstellung gegen Betrug
biete? Professor Hermann, der berühmte Taschenspieler,
behauptete gesprächsweise mir gegenüber, dass diess Alles
durchführbar sei? doch die Antwort auf das „Wie" blieb
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