Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
4. Jahrgang.1877
Seite: 509
(PDF, 155 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Hellenbach: Ein Kapitel Erfahrungen an anormalen Organisationen. 509

er mir schuldig. Es liegt auch ein gewaltiger Unterschied
in der Situation eines Taschenspielers und der Miss Fowler.
Der erstere kann alle Vorbereitungen für selbstgewählte
Darstellungen machen; während das Medium in meinem
Salon an einen Sessel gefesselt durch ganz unerwartete
Anforderungen in unbekannten Bäumen überrascht wird.
Dass das Medium die Absicht hatte, die Erscheinungen
so merkwürdig als möglich darzustellen, ist begreiflich,
wahrscheinlich, und dass sie vor Mitteln dieser Art nicht
zurückschreckte, ist fast ausser Zweifel, wie nachfolgender
Fall beweist. Die Amerikanerin blieb bis zu ihrer Rückreise
noch einige Tage bei meinem Freunde, da wurden
sie vertrauter, die Finsterniss weniger tief, sie selbst absichtlich
lockerer gebunden; die Miss hatte immer die Ueber-
zeugung ausgesprochen, dass wir auch zum Anblicke einer
Hand gelangen werden; da erblickte die Frau des Hauses
ein Mal wirklich eine Hand und nach ihrer subjectiven
Ueberzeugung die Hand des Mediums, die aus der Schleife
herausgezogen war, mit dem Bleistift auf dem Schoosse
schrieb und wieder zurückkehrte, derart, dass ihr die Illusion
schwand, und da beschlossen denn mein Freund und seine
Frau, sie zu demaskiren, und banden sie Tags darauf derart
, dass jeder Ellbogen einzeln an die Sessellehne, die
Hände zusammen auf den Rücken, alles wie bisher, jedoch
überdiess jede Hand wieder an die entgegengesetzte
Armlehne befestigt war, derart, dass das aus der Schlinge
ziehen nicht möglich war und auch nichts genützt hätte,
denn die Hand konnte doch nicht fort. Diess geschah Alles
in der festen Ueberzeugung, dass nunmehr alle Phänomene
ausbleiben werden, und siehe da, sie blieben nicht aus.
Auch wurden früher ein Mal die beiden Hände nicht nur
wie gewöhnlich aneinander gebunden, sondern genäht,
ohne dass die Erscheinungen ausgeblieben wären.

Man sieht, wie schwer es ist, diese Frage mit Bestimmtheit
zu beantworten. Der Leser muss sich da selbst
das Urtheil bilden, ob die Bedingungen genügende Bürgschaft
bieten.

Ich gehe einmal von der Voraussetzung aus, dass die
Medien vor einer physischen Nachhilfe keineswegs zurückschrecken
, das Ueberraschende ist ja ihr Broderwerb, auf
jeden Fall ihr Triumph, und ihre Eitelkeit maasslos! Ich
gehe ferner von der Voraussetzung aus, dass die Medien
Hand und Knochen von Kautschuk und so kräftige Fussmuskeln
haben, sich zum Beispiel den Stiel der Glocke in
den Mund werfen und dann läuten zu können, dass sie ein
Kautschuckrohr zum Wassertrinken immer verborgen bei


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