Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
4. Jahrgang.1877
Seite: 511
(PDF, 155 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1877/0519
Ein Kapitel Erfahrungen an anormalen Organisationen. 511

deren Beurtheilung keine besonderen physikalischen Kenntnisse
nothwendig sind, sondern fünf gesunde Sinne genügen,
Nun, die Zeit muss ja bald Liclit in diese Dinge bringen,
die spiritistische Bewegung hat zu viel Staub aufgewirbelt,
um auf die Dauer unberücksichtigt zu bleiben.

Für die Beantwortung der Frage: ob das Medium der
alleinige Urheber dieser Phänomene sei, oder ob aus der Erscheinung
die Thätigkeit anderer Wesen — falls das Ganze
nicht ein unbegreifliches Taschenspielerstück ist — angenommen
werden müsse? haben wir eher Anhaltspunkte.

Für die erstere Annahme spricht entschieden einmal
— vorausgesetzt nämlich, dass ihre physische Hand oder
ihr Fuss weder direct noch indirect das bewerkstelligte, —
der Umstand, dass alle Geschehnisse nur innerhalb einer
Peripherie vorkamen, welche ihren von Banden freien
Organen zugänglich gewesen wären, und die eigene Aussage
des Mediums, und ich glaube aller anderen, die ja selbst
sagen, dass sie Empfindungen haben, als nähmen ihnen die
Geister etwas heraus. Eine zitternde Anstrengung des
Unterleibes habe ich, angelehnt an das Knie, oft wahrgenommen
, was allerdings nichts beweist. Auf die Mitwirkung
fremder Wesen ist also aus der Erscheinung nicht zu
schliessen, selbst angenommen, dass die Erlebnisse keine
Sinnestäuschung, die übrigens mit Sicherheit ausgeschlossen
werden kann, und keine Kunststücke sind, was allerdings
schwerer zu behaupten oder zu verneinen ist.

Es ist auch schwer einzusehen, wienach, wenn man die
spiritistische Hypothese zulässt, diese Wesen bei zugestandener
Absicht und Fähigkeit nicht zu deutlicheren und
zweifelloseren Manifestationen schreiten sollten, da es ja
dazu genug Mittel und Wege gäbe, wenn auch Medien,
deren Isolirung und selbst Dunkelheit unausweichlich sein
sollten (das letztere soll nach englischen Berichten nicht
nothwendig sein). Warum alle diese „eonditions" der
Amerikanerinnen? Wenn ein Medium Dummheiten sagt,
so prajudicirt (Hess insofern nicht, als es ein — wessen
immer — Dolmetsch ist, der gewissermaassen schlecht übersetzt
und im Traume spricht; aber bei physikalischen Experimenten
ist nicht abzusehen, warum diese Beweise immer
an die volle Beweiskraft nur streifen sollen, wenn Vermögen
und Absicht zum vollen Beweise gegeben sind? Wenn es
auch — nach Swedenborg — wahr wäre, dass diese falschlich
Geister genannten hypothetischen Wesen nur durch
Gemeinschaft mit Seelen lebender Menschen Vorstellung
und Erifluss auf die Materie haben sollten, also nicht frei
in der Wahl der Mittel wären, so Hesse sich denn doch


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1877/0519