Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
4. Jahrgang.1877
Seite: 514
(PDF, 155 MB)
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514 Psychische Studien. IV. Jahrg. 11. Heft. (November 1877.)

Wie Helmholtz, tröstet Herr Wiener S. 802 mit der Erwartung,
dass bis zu diesem traurigen Ende noch viele Millionen
Jahre vergehen würden!" R. bezieht sich hier mit Unrecht
nicht auf seinen schon 1856 gehaltenen Vortrag: „Ueber
Helmholtzens Beweis für den endlichen Stillstand des Weltalls
,"*) in welchem er mit triftigen Gründen die Heimholte sehe
Hypothese widerlegt. Seitdem ist sie von verschiedenen
Forschern, theils wie von Pick**) in Krage gestellt, theils
wie von Fr. Mohr und //. /. Klein***) verworfen worden
und wird gewiss immer allgemeiner verworfen werden. Sie
ist nur eine der vielen gräulichen Ausgeburten einer von
gesunden Principien der Naturphilosophie verlassenen naturwissenschaftlichen
Forschungsweise. ****) Weiterhin zeigt Ä.,
dass für Wiener nur der Widersinn eines körperlichen Geistes,
eigentlich nicht einmal eines k. Geistes, sondern eine Ausschwitzung
der Materie, des Körpers, das sein soll, was
wir Geist nennen. In seiner eigenen Sprachweise ist ihm
der Geist das Thätigkeitsvermögen des Gehirnes, ein Gedanke
ein gewisser Bewegungszustand des Gehirns, und
darum sind ihm alle Gedanken chemische Zersetzungsvorgänge
im Gehirne. Wiener vergleicht Gehirn und Gedanken
mit der Gluth eines brennenden Körpers. „Wie die Gluth
eines brennenden Körpers der Vorgang der chemischen
Verbindung desselben mit dem Sauerstoffe der Luft ist, so
ist der Gedanke der Vorgang einer Bewegung, und zwar
einer chemischen Zersetzung eines Gehirnthcils. Die Gluth
ist weder der brennende Körper, noch der verbrennende
Sauerstoff, noch das Verbrenimngserzeugniss; sie ist überhaupt
kein Stoff? sondern nur ein Bewegungszustand von
Stoffen; ebenso ist der Gedanke weder das Gehirn oder
ein Theil desselben vor jener chemischen Veränderung, noch
nach derselben, noch überhaupt ein Stoff, sondern gerade
der Bewegungszustand selbst. Gluth und Gedanke hören
auf mit dem bestimmten Bewegungsvorgange, während der
glühende Körper in seinem ganz oder theil weise veränderten
Zustande und das Gehirn in seinem stellenweise, und an

*) Gelesen in der physikalisch-ökonomischen Gesellschaft zu
Königsberg am 28. Mai 185$.

**) Die Naturkräfte in ihrer Wechselwirkung von Prof. A. Fick
(Würzburg, Stahe!, 1869) S. 70.

***) Kosmologisehe Briefe über die Vergangenheit, Gegenwait
und Zukunft des Weltbaues. Von H. J. Flein, (Graz, 1873,, 8. 28 ff. 32.

****) Baader kannte schon in den achtziger Jahren des vorigen
Jahrhunderts die grassiiehen Con-equenztn jeder atheistisch-mechanischen
Wärnietheorie. Vergl. Baaders S. Werke 111, 18—19. Die
falsche Theorie von Helmholiz^ Clausius etc., ist im Grunde nicht einmal
neu.


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