Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
4. Jahrgang.1877
Seite: 554
(PDF, 155 MB)
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554 Psychische Studien, IV. Jahrg. 12. Heft (Dezember 1877.)

giebt. Es war am 18. Juni 1876, als wir, ein berühmter
Schauspieler aus Amerika, eine Dame und ein anderer Herr
mit mir, in meinem Zimmer die „Materialisation" erwarteten.
Keine Gestalt wollte erscheinen, nur eine Art Wolke zeigte
sich auf einen Moment und verschwand. Heftiges Stöhnen
und Angstausrufe nöthigten uns, Mrs. Firman aus dem Cabinet
zu führen, und sie sank bewusstlos in den Sessel, bedeckte
die Stirn mit beiden Händen, die Augen starrten, wie auf
ein Schreckbild blickend, und sie rief in Beklemmung aus:
„O! ich sehe zwei Schiffe zusammen stosse.i — nun kommen
die Rettungsböte — Alle werden aus dem Wasser gezogen

bis auf einen — ein junger Mann — er ist verloren--

er gehört einem von uns an!" — „Ist der Name eines
Schiffes zu erkennen?" frug der Amerikaner, — „Nein." —
„Ist die Lage zu vermuthen?" frug er weiter. — „Es ist
weit, weit weg — Australien". — Nun erwachte sie und
erinnerte sich nur eines grässiiehen Eindrucks — keines
Bildes. Sofort notirte ich alle Einzelheiten, und die Angabe
erschien im nächsten „Spiritualist". Alle meine sorgfältigen
Erkundigungen blieben fruchtlos. Der Mangel an dem
Schiffsnamen vereitelte alle Auskunft, und nach etwa sechs
Monaten vergass auch ich den Vorfall. Nun kam Mrs. F.
von einem Besuch bei ihrer Schwester zurück und erzählte
mir von dem trostlosen G-emüthszustande derselben, da sie
ihren einzigen Sohn durch ein Unglück auf dem Meere
verloren. Zwei Schiffe waren zusammen gestossen und Alle
gerettet, bis auf ihn. „Wie lange ist es her?" fragte ich.
— „Es war im Juni!" — „Wo?" — „Australien." — „Erinnern
Sie sich denn nicht an Ihre Vision von damals?"
fuhr ich fort. — Erstaunt und betroffen sah sie mich an
und willigte ein, nähere Details zu erfragen, bekam aber
die Antwort, dass der Tod des geliebten Sohnes der Mutter
nicht verrathen werden dürfe, um ihr Leben zu schonen,
da man ihr vorgestellt, dass das Schiff den Cours verloren
und der Vermisste dereinst wieder erscheinen werde. So
bin ich freilich nicht im Besitz aller Einzelheiten, aber
überzeugt von der vollen Wahrheit, deren Bestätigung ich
mit Sicherheit entgegensehe.

Nun das andere Beispiel. Eines Tages unterhalte ich
mich mit einem deutschen Chemiker, der alle diese Dinge
mit der üblichen wissenschaftlichen Unfehlbarkeit höhnend
ableugnete. Plötzlich stockte er und meinte: „Allerdings
geschehen mitunter wunderliche Combinationen. Ein
Bruder schrieb mir aus New-York seine glückliche Ankunft
und völlige Zufriedenheit mit seiner Situation als Kaufmannslehrling
, Die Familie war natürlich entzückt über

»


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