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582 Psychisohe Studien IV. Jahrg. 12. Heft. (December 1877.)
Correspondenz.
Herrn Gustay Wiese in Wiesbaden: Ihre erneute Bestellung
von 2 Dutzend Exemplaren der 2 \ufiage unserer neuesten Broschüre: —
„Die Kehrseite der angeblieh zu Berlin entlarvten Klopfund
Schreib-Mediumschaft Mr Stadens" behufs weitester Verbreitung
gegenüber den Schmähungen der noch weiter verbreiteten
„Gartenlaube" ist sofort mit ergebenstem Dank effectuirt worden.
Unsere Freunde in Berlin, Wien, Augsburg, Würzbarg, Breslau,
Hamburg und im Auslände, Budapest, London, New York, Boston
und Chicago handeln überall in Ihrer zweckentsprechenden Weise!
Herrn Maier Hoguet in Potsdam; - Ihr werthes uns aufmunterndes
Schreiben voll freundlicher und froher Botschaften erwiedern wir
mit einem fröhlichen „Glückauf zum Neuen Jahr!** für bie und alle
Ihre werthgeschätzten Potsdamer und Berliner Freunde. „Muth und
Geduld!" rufen Sie nicht allein uns, sondern auch wohl sich selbst
und Ihrer ganzen Sie missverstehenden Umgebung zu: „Gott und
alle guten Geister stehen uns bei!" Unsere grösste Freude aber ist,
dassSie in Berlin eifrig mit der Bildung eines Spiritis ten-Vereins
beschäftigt sind. Gern möchte ich in Ihrer Nähe weilen, aber mein
schwer erschütterter Gesundheitszustand gestattet wir wohl keine
oratorlsche Wirksamkeit mehr. Ich bin und bleibe vorläufig an
Leipzig, den Centralheerd der deutschen Wissenschaft und Literatur,
gebannt zu weiteiem Wirken an unseren „Psychischen Studien;" ihre
Lehren sollen noei dereinst in der Psychologie ebenso zünftig
werden, als der Braidismus seiner Zeit durch den uns befehdenden
Physiologen Czermak für zünftig erklärt werden mussfce, ohne dass
er den Selbstwiderspruch bemerkte, in den er sich damit unrettbar
verwickelte So wird eg anderen und neuen Widersachern bald mit
uns ergehen!
Herrn Professor Dr. Johannes Huber in München: — Ihr
werthes und anerkennungs\ olles, den Empfang unserer Broschüre bestätigendes
Schreiben werden wir Ihnen privatim ausführlicher beantworten
. Für uns und unsere Kreise hat aber Ihre männliche Erklärung
einen nicht zu unterschätzenden Worth, wenn Sie freimüthig sagen:
„Seit Jahren beachte ich die spiritistische Bewegung, bin auch ein
Leser der 'Psychischen Studien*, kenne zum Theil die hervorragenden
Werke der spiritistischen Literatur und wünsche, rni^h einmal auch
persönlich von den spiritistischen Manifestationen überzeugen zu können.
Bis jetzt ist mir das Letztere nicht gelungen und so habe ich kein
eigenes selbstständiges Urtheil in der Sache. Mir wäre es daher
wünschenswert^ wenn Mr. Stade auch nach München käme; ich würde
nicht versäumen, seinen Experimenten anzuwohnen." Und weiter: -
„Die plumpe Art, wie die 'Gartenlaube' die frappii enden Experimente
von Stade zu erklären versuchte, konnte auf mich keinen Eindruck
machen. Sind Stade's mediumistische Leistungen wirklich ein Attentat
auf den Verstand, so ist es die Erklärung derselben durch die Gartenlaube
nicht minder." — Mr. Henry Stade wird voraussichtlich Anfang
Januar 1878 nach Wien und dem Süden Deutschlands geben, falls er
von sich für ihn interessirenden achtbaren Forschern dorthin auf deren
Kosten berufen wird. Seine Adresse ist: Berlin, Hotel Kronprinz,
Louisenstrasse Nr. 30.
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