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Prof. Hoffmann: Ree. üb. Porty's „Der jetzige Spiritualismus etc." 19
Untersuchung zurüekbebten, wenn nicht die Vermutliung
noch näher läge, dass nie sich ans einer leiten Besorgniss
von aller Untersuchung lern halten, sie möchten sich andernfalls
von der Wahrheit des Spiritualismus überzeugen müssen,
wie sich bereits eine gar nicht geringe Zahl \on Pantheisten,
Natura listen, Materialisten (Atheisten), die sich in der Absicht
der Widerlegung ernstlich prüfend auf die spiritua-
listischen Untersuchungen einliessen, sich felsenfest von der
Wahrheit des Spiritualismus überzeugt haben.*) Der berühmteste
dieser ehemaligen Materialisten, der auf den
Grund jahrelanger strengster, gewissenhafter Untersuchungen
von der Unwiderleglichkeit des Spiritualismus sieh überzeugt
hat, ist Alfred Itusse? IVnllace, der Mitbegründer der neueren
Abstammungslehre und Verfasser wellberühmter umfassender
natxirwissenscbaftlichcr "Werko.* M Man sollte erwarten, dass
eine solche Erscheinung vor Allen die deutschen Naturforscher
reizen müsste, die Sache ernstlichst zu prüfen,
möge für sie nun das Ergebnis* dahin ausfallen, dass sie
sich von der Unleugbarkeit des Spiritualismus überzeugten,
oder dass sie ergründeten, wodurch denn ein in der Wissenschaft
selbst von Karl Vogt m hochgestellter Mann wie
IVaflace für den Spiritualismus gewonnen werden konnte,
wenn dieser als Ivrthum nachgewiesen werden könneu sollte.
Anstatt der von ffaflaee eingeschlagenen spiritualistischen
Richtung, die auf seine Abstammungslehre als Zuchtwahllehre
modificirend zurückwirken muss, ihre Aufmerksamkeit
umwenden, *ehcn wir die deutschen Naturforscher in nicht
geringer Anzahl den ursprünglich deistischen Darwinismus
halb ins Materialistische, halb in hjlozoistischen Atheismus
übersetzen, oder, wie sie ihre Lehre zu bezeichnen lieben, in
idealrealen Kosmologismus oder Pankosmismus (Monismus),
und Darwin selbst in ihr atheistisches Schlepptau nehmen,
wie die stolze Ankündigung ihrer unter die Aegide von
Darwin und Iloechel gestellten Zeitschrift: „Kosmos*', nahezu
unwiderleglich bezeugt. Das moralische Ansehen Darwin
* müsste schwer darunter leiden, wenn er durch sein
*) Vergl. das Vorhalten Lwhvi*/ Büchner'* in Amerika dem Spiritualisums
gegenüber in dem Vortrag des Graten Po:un$ki: ,,Ueber
wissenschaftliche Beweise der Existenz und der Fortdauer des menschlichen
Geistes and des Verkehre mit jenseitigen Geistern.4* S. 12—13.
ll) Nicht bloss seine Untersuchungen über die Abstammungslehre,
sondern auch seine zwei berühmten Schriften über den Spiütuaiismus
sind in deutscher Uebersetzung erschienen: 1. Beiträge zur Theorie der
natürlichen Zuchtwahl *'on Walhice, Deutsche Ausgabe von J. B. Meyer,
v2. Die wissenschaftliche Ansicht des Uebernatürlichen von Ubers,
von Witlhj. herausgegeben von Aksakow \ 3. Eine Verteidigung des
modernen' Spiritualismus v. Hübers, von WütU} und Aksakow,
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