Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
5. Jahrgang.1878
Seite: 23
(PDF, 148 MB)
Bibliographische Information
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Prof. Iloffmann: Ree. üb. Perty's „Der jetzige Spiritualismus" etc. 23

Lehre, worauf darin die gar nicht auf die Erde
beschränkte Reincarnation zu stützen gesucht wird, nicht
zu kennen.*) Sonst würde er nicht mit v. Gilldenstubbe der
Reincamationslehre zugeschrieben haben, eine sinnlose
Tautologie der Wiederholung des Erdenlebens eingeführt
und eine schlechthin erinnerungslose Portdauer angenommen
zu haben. Denn i in S i nn e jener höchstens nur hypothetischen
Lehre bezeichnet jede Reincarnation einen Fortschritt,
und Erinnerung tritt mich jedem Abschluss einer Reincarnation
, geschehe sie auf der Erde oder auf einem anderen
Weltkörper, ein, und auf späteren noch höher erklommenen
Stufen R ücke r inn e r u ng aller durchlaufenen Lebensphasen
, und diess geht so bis zu einem höchsten Ziele (der
Vollendung) fort. Wir sagen diess nicht zur Vertheidigung
dieser Hypothese, aber wir heben hervor, dass sie nicht
zwar so ganz auf der Grundlage der (wenn sie nicht im
materialistischen, oder naturalistischen oder hylozoistischen,
sondern im spirituellen Sinne genommen wird) nicht zu
verwerfenden Entwicklungslehre ruht, aber in naher Beziehung
zu ihr steht und daher eingehender und umfassender
untersucht werden muss, als vom Verfasser geschehen ist.
Die Akten der Reincarnationslehre können daher nicht als
durch den Verfasser geschlossen angesehen werden. Wenn
der Verfasser dann des späteren Sclielling Unsterblichkeitlehre
kurz berührt und kritisirt, so ist nur zum Verwundern
, dass er die jener lang zuvorgekommene und dabei
tiefer dringende Unsterblichkeitlehre Baaders ignorirt, zumal
/?. nahezu alle Hauptlehren des jetzigen Spiritualismus
antieipirt hat. Den Beweis dafür haben wir urkundlich
dargelegt in der „Spiritisch- rationalistischen Zeitschrift"

*) Eine mit Mewer's Anschauung sehr nahe verwandte zeigt
sich in dem dem „Glaubensbekenntniss eines modernen Naturforschers"
entgegengesetzten „Glaubensbekenntniss einer modernen Christin"
(als Erwiderung etc.) Buda-Pest und Wien 1873. Ohne Alles zu unterschreiben
, was darin gesagt ist, müssen wir doch sagen, dass hier
den Naturforschern — wenigstens den materialistischen — mit treuherzig
naivem Mutterwitz nicht wenig Wahres und genau Treffendes
gesagt ist. Es darf aber nicht übersehen werden, dass die Eeincar-
nationslehre Memefa und der modernen Christin genau eine Erneuerung
der Lehren des Orujenes ist, wie aus Bruces Schrift: „Die Lehre
von der Präexistenz'1 (S. 16—19) zu ersehen ist. Vergl. Origenes von
Thomtishis, S. 187 ff. Bruch bestreitet die Präexistenzlehre überhaupt.
Gegen die Reincarnationslehre scheinen uns die Einwendungeu Gülden-
stubhe's und Perty's nicht absolut entscheidend zu sein, wohl aber
steht ihr die völlige Unbegreiflichkeit, ja Unmöglichkeit des Eintretens
abgeschiedener Geister in den Embryo oder das Ei des weiblichen
Uterus entgegen. Die Physiologie und Pneumatologie können
die Annahmen solchen Vorgangs nur für phantastisch erklären.


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