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40 Psyohisehe Studien. V. Jahrg. 1. Heft. (Januar 1878.)

dankbare Gegenkritik, wenn wir uns auch zu bemerken
nicht versagen können, dass Bild und Sache sich durchaus
nicht zu decken vermögen. Wir sind vielmehr erfreut, endlich
den Jahre lang über unserer Geistfrage schwebenden
Bann auf diese anfängliche Weise in einem der besten illu-
strirten Journale Deutschlands gebrochen zu sehen.

g) Es giebt für Spiritual^ten fast kein historisch
wichtigeres Werk, als die jüngst erschienene und bereits im
Oetober-Heft 1877 von uns unter den' Artikel: ,,Kritik
einer Unsterbliehkeitskritik" besprochene — ,,Ent-
wickelungsgeschichte der Vorstellungen vom
Zustande nach dem Tode, auf Grund vergleichender
Religionsforschung dargestellt von Edmund
Spiess, der Philosophie Doetor, der Theologie
Licenüat und Privatdocent an der Universität Jena". (Jena,
Hermann Costenoble, 1877). Gr. 8°. XVT. und 615 Seiten.
— Das höchst lichtvoll und *?ur Versöhnung aller Parteien
geschriebene Vorwort betont; — „Getreu unserm in der
Einleitung zu dem ,Logos Spermaticos' (LX und 504
Seiten. Leipzig, W. Engelmann, 1871) aufgestellten Programm
haben wir unser Unternehmen, zunächst die Vorstellungen
vom Zustande nach dem Tode auf dem Wege
eines vergleichenden Verfahrens darzustellen, ganz objectiv
und ohne Voreingenommenheit für eine bestimmte Religion
durchzuführen uns bemüht, alles zugängliche Material geprüft
und gesichtet und dann die wiederkehrenden, überall
sich findenden Punkte constatirt. um uns aus diesen das
Wesen der betreffenden Vorstelhmgsreihe zusammenzusetzen.
Ganz von selbst aber wurde das Ergebniss, welches aus
der Vergleichung aller von uns verhörten Religionen folgerte
, eine Bestätigung und ein Zeugniss für den christlichen
Glauben an Unsterblichkeit und Vergeltung. Weitere
Darlegungen über die Art und den Zweck unserer Untersuchung
, sowie über das aus derselben gewonnene Resultat,
finden sich in unserm, eine Recapitulation anstellenden und
das Eacit ziehenden Schlüssenpitel". — Verfasser hat bereits
viel besuchte akademische Vorlesungen über „Volksaberglauben
", „Entwicklungsgeschichte der Vorstellungen
vom Zustande nach dem Tode" u. a, m. gehalten. Er hat
jedem Kapitel seines vorliegenden Werkes ein Verzoichniss
der einschlägigen Literatur beigefügt. Tn 18 Kapiteln handelt
er u, A, über die Vorstellungen vom "Wesen und Ursprung
der Seele, über Bestimmung und Schicksal derselben,
bringt eint Geschichte des Todes, der Leichenbestattung
und Gräbersymbolik, der Vorstellungen uncivilisirter oder
wilder Völker vom Jenseits, der Lehren der Aegypter, der