Freiburger historische Bestände - digital

42 Psychische Studien. V. Jahrg. 1. lieft. (Januar 1878.)

worden sei. Letztere hätten sich von der Landosloge getrennt
, auch die Landoslogen anderer Länder hätten bereits
ihr Verdammungsurtheil über den „Grand Orient" ausgesprochen
. Audi die englische Loge werde sieh nun aussprechen
müssen, denn die französische habe einen Riss in
das Freimaurerthum der ganzen Erde gemacht. Zur weitern
Erwägung wurde auf Antrag Carnarrnns ein Ausschuss bestellt
. Die zweite Angelegenheit betraf vornehmlich die
Zulassung der Juden in die Freimaurerlogen. Die deut-
sehen Logen sollen, wie es heisst, ihren V« rband auf Christen
allein beschränken, während englische Logen unter Monotheisten
keinen Unterschied des Glaubens machen. Ein von
dem anglikanischen Prediger Simpson gestellter Antrag
empfahl nun d*m Erlass einer Adresse an die Deutsch«»
Landesloge, worin ausgesprochen wird, wie hoch englische
Freimaurer es anerkennen wurden, wenn auch in Deutsehland
die Schranken des Freimaurerthums über die Schranken
des Ohristenthums hinaus erweitert würden. Der Antrag
wurde jedoch nicht angenommen und in der Folge zurückgezogen
. Der Prinz von Males wurde von neuem zum LauJes-
grossmeister ornannt. (Tllustrirtc Zeitung Ko. !N0O.
29. December 1877.)

j) Eicht nur in England, auch in Deutschland vollzieh 1
sich auf dem Gebiete des Trrenwesens ein Umschwung
der bisherigen Ansichten über geistige Zustände. Dr. J,
h. A. Koch, Director der König! Pflegeanstalt Zwiefalten,
hat in der psychiatrischen Soction der f>0. Deutschen Naturforscher
-Versammlung zu München einen bei Ferdinand Knke
in Stuttgart 1877 (gr. 8°, 28 S.) erschienenen Vortrag: —
„Vom Bewusstsein in Zuständen sogenannter
Bewusstlosigkeit/- — gehalten, welcher genauer z wischen
Bewusstseins-Energie und Bewu ss tseins-1 nha 1t
unterscheidet und dadurch vorhandene Geistesstörungen
und strafbare Handlungen gestörter Personen auch bei sub-
jectivem Bewusstbein der letzteren als straflos nachweist.
„Es zeigt sich auch hier", sagt er, „wi** fliessend die Unterscheidung
des gewöhnlichen Sprachgebrauches zwischen Be-
wusstlosigkeit und Geistesstörung ist, und es wäre deshalb
auch wohl möglich, und namentlich für den gerichtlichen
Sprachgebrauch auch besser, beiderlei Zustände auf einen
gemeinsamer, höheren Begriff zu bringen, eine entsprechende
gemeinsame Beziehung für das zu finden, was beiden gemeinsam
characteristisch ist". Die Herren Irrenärzte Deutschlands
und Englands sollten Andrew Jackson Davis1 „Tompel-
d(i- Heilung« studiren! fS. Ps. 8t. 1877. S. 70 ff)

k) Eicht bloss Herr Hofprestidigitateur Samuel Bella-