Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
5. Jahrgang.1878
Seite: 57
(PDF, 148 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1878/0065
Prof. Friedr. Zöllner in Leipzig über Mr. Slade's Mediumschaft. 57

„Ebenso vertheidigt im Jahre 1718 Montesquieu, einer
der berühmtesten philosophisch-politischen Schriftsteller der
Franzosen, diese Anschauungen in seinem Hauptwerke
„Esprit des lois" mit folgenden Worten: —

'Diejenigen, welche behauptet haben, dass eine bl inde
Notwendigkeit alle Wirkungen hervorgebracht habe, welche
wir in der Welt sehen, haben eine grosse A. b surd ität
ausgesprochen; denn gibt es eine grössere Absurdität als
eine blinde Nothwendigkeit, welche intelligente Wesen
zu erzeugen im Stande wäre?' (Vgl. Original S. 2L0.)

„Heute, in unserem aufgeklärten J9. Jahrhundert, bekleiden
Männer Lehrstühle der Physik und Physiologie,
welche solche „Absurditäten** nicht nur glauben, sondern
dieselben in „populären wissenschaftlichen Vorträgen"
als Errungenschaften „der Weltbesiegerin unserer Tage, der
Naturwissenschaft", im Volke verbreiten.

„Wenn nun aber der Mensch den Anspruch erhebt, in
eine bestimmte Classe von intelligenten Wesen gerechnet
zu werden, so ist er genothigt, seinen Leib als den
eng begrenzten Schauplatz von materiellen Veränderungen
zu betrachten, von denen er im Stande ist, einige durch
seinen bewussten, d. h. mit Intelligenz gepaarten Willen
unmittelbar zu beeinflussen. Will er den Schauplatz
dieser Veränderungen erweitern, so bedient er sich hierzu
der sogenannten Werkzeuge und Instrumente. Durch den
elektrischen Telegraphen und die Verbesserung der Schusswaffen
hat der moderne Mensch den Schauplatz der von
ihm mit Bewusstsein gewollten Veränderungen in der
materiellen Welt räumlich ausserordentlich vergrössert.
Dass wir dementsprechend nicht auch die Vorstellung von
der Grösse seines Leibes erweitert haben, liegt lediglich
nur in dem Umstände, dass wir die räumliche Begrenztheit
des menschlichen und thierischen Leibes an die Vorstellung
von Gesichtseindrücken knüpfen, deren Gesammt-
heit wir nach den Gesetzen unserer dreidimensionalen
Raumanschauung zu einem anschaulichen Continuum vereinigen
und uns hierdurch die Vorstellung eines
sichtbaren Leibes erzeugen. Principiell haben
aber Gesichtseindrücke keinen Vorrang vor Eindrücken
anderer Sinnesorgane, z. B. des Gehöres und des Gefühles.
Wenn man daher aus der räumlichen Verbreitung dieser
Eindrücke, soweit sie von einem intelligenten menschlichen
Willen erzeugt werden, die Vorstellung eines Leibes con-
struiren will, so könnte man behaupten, dass der verallgemeinerte
Leib des Menschen (d. h. derjenige Theil des
Raumes, innerhalb dessen der Mensch im Stande ist, durch


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