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Prof. Hoffmann: Eec. üb. Perty's „Der jetzige Spiritualismus etc." 83
Theosophie, deren Bestandteile aus mystischen und rationalistischen
Lehren in ziemlich bunter Anordnung des
Einzelnen zusammengereiht sind. Nach dieser Theosophie
ist Gott zwar ewig vollendet, aber nicht dreieinigen Wesens
f erinnert an Srvedenborg). Aus seiner immanenten ewigen
Natur (erinnert an /. Böhme) geht die Welt oder die Summe
der Einzelwesen derselben (Leibniz) nicht durch Schöpfung
aus Nichts, sondern durch Emanation hervor. Diese Theosophie
will genau wissen, dass die Anzahl der Weltkörper
über eine Milliarde ist. Vor der Annahme mehrerer oder
vieler Milliarden scheint sie zu erschrecken. Die Bildung
der Planeten aus den Sonnen ist nach ihr gleichzeitig geschehen
, etwa Trillionen Jahre vor unserer Zeitrechnung,
ebenso die der Monde. Die Anzahl der Planeten für die
einzelnen Sonnen ist verschieden, von 50 bis 280, Unsere
Sonne hat 100 Planeten (!). Auch die Anzahl der Monde
oines Planeten wechselt von 1 bis 20. Es folgt nun eine
seltsame Phantasie über die Entwicklung der Einzelwesen
als Bewohner der Planeten und Sonnen aus dem von
niedersten Geisteswesen durchwalteten Mineralreich zum
Pflanzenreich, von da zum Thierreich und von diesem durch
Incarnation in dem höchsten Thiere, dem arabischen Pferde
oder (!) einem eigends dazu bestimmten Thiere, welches
von den Pferden der arabischen Rage stammt, zum Menschen»
So wurden, wird gesagt, nach und nach alle intelligenten
(Mineral-, Pflanzen-, Thier-) Geister als intelligent auf den
Planeten und Sonnen in der ganzen Schöpfung incarnirt
und schreiten in ihrer Entwickelung fort. Als Naturwesen
wird erklärt: im Pflanzen- und Thierreieh hat das Wesen
keine Empfindung davon, dass es zu etwas Höherem bestimmt
ist, aber in der Intelligenz als Mensch wird ihm dieses Gefühl
aufgeschlossen, weil er jetzt selbst seine Entwickelung
fördern soll. Sein Fortschritt hängt von da von ihm ab,
so dass in Zeit von 200 Jahren nicht bloss der göttliche
Keim in ihm belebt, sondern auch bis zur Erlösung entwickelt
werden kann; dagegen kann es auch Jahrtausende
dauern, während der Mersch immer wieder mcarmrt wird.
Die längste Zeit der Incarnirung ist bis jetzt 5000 Jahre
gewesen, die kürzeste 400 Jahre (!). Die Incarnirung des
Geistes im Mineralreiche ist momentan, im Pflanzenreiche
dauert sie circa 1000 Jahre, im Thierreiche ebenso lange.
In der Unintelligenz, im Pflanzen- und Thier-Reiche, entwickelt
sich demnach das Naturwesen, ehe es als Mensch
intelligent wird, circa 2000 Jahre, während der Mensch es
in seiner Macht hat, die Zeit des Uebergangs vom Naturwesen
zum göttlichen Wesen von 200 bis zu vielen Jahr-
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