Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
5. Jahrgang.1878
Seite: 102
(PDF, 148 MB)
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102 Psychische Studien. V. Jahrg. 3. Heft. (März 1878.)

worden ist. (Vgl. S. 220.) Diess gilt ganz besonders auch
von den drei Dimensionen unserer gegenwärtigen
Raumvorstellung. Wir würden uns die Vorstellung eines
Raumes von vier, fünf und mehr Dimensionen bilden können,
wenn uns von Jugend auf alltägliche Erscheinungen umgeben
hätten, die zu ihrer widerspruchsfreien, d. h. ver-
standesmässigen, Auslegung und Deutung einen solchen
vierdimensionalen Raum erforderten* Es folgt hieraus, dass
die reale Existenz eines vierdimensionalen Raumes nebst
Objecten in demselben nur durch die Erfahrung, d. h.
durch beobachtete Thatsach en entschieden werden kann.

Jedenfalls liegt aber bereits ein ungeheurer Fortschritt
in der Erkenntniss, dass die Möglichkeit eines vierdimensionalen
Raumgebietes begrifflich ohne Widerspruch
denkbar, wenn auch, aus den früher (S. 274)
angegebenen Gründen, nicht anschaulich vorstellbar
ist.*)

Kant geht aber noch einen Schritt weiter. Er schliesst
aus der logisch erkannten Möglichkeit von Räumen
mit mehr als drei Dimensionen auf ihre „sehr wahrscheinliche
" reale Existenz, indem er wörtlich bemerkt: —

„Wenn es möglich ist, dass es Ausdehnungen von
andern Abmessungen (Dimensionen) gebe, so ist es auch
sehr wahrscheinlich, dass sie Gott irgendwo angebracht
hat. Denn seine Werke haben alle die Grösse und Mannigfaltigkeit
, die sie nur fassen können."

„In dem Vorigen habe ich gezeigt, dass mehr Welten,
im metaphysischen Verstände genommen, zusammen existiren
könnten, allein hier ist zugleich die Bedingung, die,
wie mir deucht, die einzige ist, weswegen es auch wahrscheinlich
wäre, dass viele Welten wirklich exi-
stirten."**)

Ich habe nun bereits in der oben citirten Abhandlung
S. 273 einige physikalische Erscheinungen discutirt, welche
solche vierdimensionale Wesen auszuführen im Stande sein
müssten, falls es ihnen unter gewissen Umständen gestattet

f) Wir werden in einem späteren besonderen Artikel diese überaus
wichtige Theorie eines vier- und mehr dimensionalen
Raumes, deren bloss ä priori erschlossene Möglichkeit nunmehr
durch die mediumistischen Phänomene als real existent nachgewiesen
erscheint, unseren Lesern etwas eingehender vorzuführen suchen,
damit sie die volle Tragweite des ZÄ^r'schen Experimentes aus eigener
Anschauung und Beurtheilung ermessen lernen. Auch wird ihnen dann
klar werden, was unter den Schatten Plato's eigentlich zu verstehen ist. —

Die Red.

**) Kaufs Werke. Bd. V, p* 25. Gedanken von der wahren Schätzung
der lebendigen Kräfte u. s. w. §. 11.


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