Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
5. Jahrgang.1878
Seite: 104
(PDF, 148 MB)
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104 Psychische Studien. V. Jahrg. 3. Heft. (März 1878.)

geben werden muss. In der That. wenn alles sinnlich
"Wahrnehmbare Vorstellungen sind, die in uns durch
uns unbekannte Ursachen erzeugt werden, so kann das
unterscheidende Merkmal des objectiv Realen (Körper) vom
subjectiv Realen (Phantasma) nicht im Wesen, sondern
nur in accidentellen Attributen jenes (Vorstellungen erzeugenden
) Processes gesucht werden. Erzeugen die uns unbekannten
Ursachen eine derartige Vorstellung, dass dieselbe
gleichzeitig verschiedenen Individuen erscheint und
nur mit denjenigen Unterschieden behaftet ist, welche von
der Verschiedenheit des Stand p u n k t e s der Beobachter
im Räume abhängen, so beziehen wir eine solche Vorstellung
auf ein r e a 1 e s Object ausser uns; findet diese Bedingung
nicht statt, so beziehen wir jene Vorstellung auf Ursachen
in uns und bezeichnen sie als Hallucination,

„Ob nun die spiritistischen Phänomene in die erste
oder zweite Kategorie dieser Vorstellungen gehören, darüber
wage ich nicht zu entscheiden, da ich bisher niemals
selbst Zeuge derartiger Erscheinungen gewesen bin. Auf
der andern Seite besitze ich Männern wie Huggins, Crookes,
Wallace u. A. gegenüber nicht eine so hohe Meinung von
der Ueberlegenheit meines Verstandes, dass ich glauben
sollte, ich selbst würde unter ähnlichen Bedingungen nicht
den gleichen Eindrücken wde sie selbst unterworfen sein."
(Geschrieben im August 1877.) —

Diese hier von mir ausgesprochene Vermuthung hat vier
Monate später durch obige Experimente mit dem Amerikaner
Hrn. Henry Slade eine vollkommene Bestätigung erhalten.
Ich war bei Anstellung der Experimente gleichzeitig darauf
hedacht, dem oben erwähnten Kriterium zwischen einem
subjectiven Phantasma und einer objectiven That-
sache Rechnung zu tragen. Die vier Schlingen in dem oben
erwähnten Bindfaden mit unverletztem Siegel liegen
noch heute vor mir, ich kann denselben jedem andern
Menschen zur Prüfung vorlegen, ich könnte ihn successive
an alle gelehrten Körperschaften der Welt senden, damit
sie sich überzeugten, es handle sich hier nicht um ein sub-
jectives Phantasma, sondern um eine in der realen
Körperwelt dauernd erzeugte objective Wirkung, welche
kein menschlicher Verstand nach den uns bisher geläufigen
Anschauungsformen von Raum und Kraft zu erklären im
Stande ist.

Will man trotzdem die Richtigkeit dieser von mir aut
Grund einer erweiterten Raumanschauung deducirten
Thatsache in Abrede stellen, so bleibt nur noch eine Er-
klärungsart übrig, die allerdings einer gegenwärtig


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