Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
5. Jahrgang.1878
Seite: 110
(PDF, 148 MB)
Bibliographische Information
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110 Psychische Studien. V. Jahrg. 3. Heft. (März 1878.)

nissvollen Kraft darstellt. Nach dieser Manifestation hatten
wir wieder die eigenthümliche — amüsante Lichtprobe, indem
eine brennende Kerze unter den Tisch gestellt wurde,
die nun anfing herumzuwandern und zu hüpfen, so dass
phantastische Schatten an den Wänden immer neue Ueber-
raschungen erzeugten, und zwar in einer Weise, die einen
Betrug absolut unmöglich machte. Das Interessanteste aber
dabei scheint mir die fast ironische Bestreitung der Notwendigkeit
einer totalen Dunkelheit durch diesen heitern *
Fackeltanz) —

Die nun folgende „Materialisation", welche für mich
durch die Gegenwart Wallachs die Hauptsache war, wurde
leider gestört. Dr. Monck stand frei in unserm Kreise,
in gutem Licht, und die Gestalt entwickelte sich deutlich
genug, aber weitere Steigerung der Kraft versagte. Er
wurde ins Dunkelzimmer zurück gezogen, neuen Stoff zu
sammeln. Das Feuer im Kamin, durch Asche unterdrückt,
loderte auf einmal tückisch auf — und die Entwickelung
der Kraft war nun vernichtet. So verstimmend nun die
schon von mir gefürchtete Katastrophe noch jetzt in meiner
Erinnerung wirkt, so versuche ich doch, diesen Unfall zur
Belehrung auszubeuten und nützlich zu machen. Das Licht
stört durch chemische Eigenschaften unzweifelhaft gewisse
Manifestationen und muss desshalb total ausgeschlossen
werden; allein in diesem Falle war es wohl mehr die plötzliche
Nervenumstimmung, die Ueberraschung, welche das
Medium aus der Verbindung mit dem zarten Strome stiessen.
Wenn etwa die Neutralisirung der Umgebung, die Verhüllung
aller sichtbaren Reizmittel das Geheimniss wären,
die innere Sammlung des Mediums zu fördern, dann fände
absolute Dunkelheit eine Erklärung psychologischen Ursprungs
. Diejenigen, welche sozusagen im schwarzen „Nichts"
ihre Nerven oder gar das unsichere „Gewissen" agitirt
fühlen, entfernen sich lieber aus solchem Zirkel, um so die
letzten Elemente auszuscheiden, welche das „Equilibrium"
der so nothwendigen passiven Stimmung trüben würden.
In dieser Auffassung wagte ich die Hypothese, dass, wenn
das Medium, und ich glaube bis jetzt das einzigste, jedenfalls
kräftigste Beispiel, Dr. Monck, im hellen aber egalen
Licht dastehen und die Gestalt sich sichtlich entwickeln
würde, der plötzliche Eintritt momentaner Dunkelheit ebenso
den Weiterverlauf abschneiden dürfte, wie das blitzähnliche
Einschlagen eines unerwarteten Lichtstrahls. Interessant
wäre, die Tragweite solcher Eingriffe zu prüfen, ob, wenn
das Medium aut deren Eintreffen vorbereitet ist, dadurch
die Wirkung reduzirt oder gar aufgehoben werden könne?


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