Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
5. Jahrgang.1878
Seite: 119
(PDF, 148 MB)
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Dr. Heinrich Beta: Geist und Geister.

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dem Geiste die Fähigkeit, naeli der Zerstörung des Leibes
fortzubestehen, nicht absprechen könne. Endlich habe Lotte,
Fechter imd ganz zuletzt TeichmüUer von ganz naturwissenschaftlichem
Standpunkte aus logisch und empirisch die
totale Unlialtbarkeit des geistesleugnerischen Materialismus
schlagend nachgewiesen.

So sind wir ja wohl auch in dem materialistisch gefesselten
Deutschland noch fähig, uns über den möglichen
Verlust unserer Darwinschen Vorfahren, wozu auch alle
Missgeburten und Idioten gehören, sowie die von der
Wissenschaft uns wieder aufgedrängte Unsterblichkeit zu
trösten und uns mit der deutschen spiritualistischenLiteratur
, die schon im fünfzehnten »Jahrhundert mit Agrippa von
Nettesheim begann, seitdem wohl tausendbändig cultivirt
und von den Teufelskerls Faust, Goethe und Shakespeare
poetisch verherrlicht ward, wieder zu befreunden. Sie
kommt ja nun von England und Amerika als berühmter
Ausländer zurück. Die Amerikaner selbst, denen ihre grobmaterialistischen
Zustände immer unerträglicher werden,
suchen sich durch den bei uns noch verspotteten Geist aus
eigenen Mitteln Recht, Schutz der Person und des Eigenthums
, Zaubergesänge gegen die Alkoholteufel und allerhand
Mittel und Werkzeuge zur Citirung himmlischer
Geister zu verschaffen. Wir in Deutschland sind offenbar
viel gescheidtere und gelehrtere Leute und werden bald
herausfinden, was wir davon anerkennen und verwerthen
können, nur dürfen wir den Spiritismus nicht todtschweigen
wie bisher. Diess sah und sieht immer aus, als fürchteten
wir uns davor, wie gemeine Loute mit bösem Gewissen vor
Gespenstern. Was Davis betrifft, so schmähe ihn mir -Niemand
ohne ehrliche Ursache! Hätte er weiter nichts erfunden
und geltend gemacht, als seine magnetische
Medicin,*) würde er schon zu den ärztlichen Heilanden
erster Classe gehören. Diese magnetische Medicin entsteht
durch Selbstmagnetisation. Und wie magnetisirt man sich
selbst? Einfach dadurch, dass man mit edlem, festem, ausdauerndem
Willen eben etwas will oder nicht will, indem
man des Menschen Willen zu seinem Himmelreich macht
und selbst physische böse Krankheiten dadurch heilt und
austreibt, dass man sie nicht länger dulden will. Diess klingt
zwar sehr problematisch, aber Jeder kann1s probiren und
wird es mit dem echten, rechten, starken Willen probat
finden. Schon dei gewöhnliche Mann sagt, wenn er ehrlich
zu thun hat und thun will: „Ich habe keine Zeit, krank

*) Siehe „Der Arzt" (Leip., Osrv. Mutze, 1873), S. 354ff. u.a.Ot


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