Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
5. Jahrgang.1878
Seite: 121
(PDF, 148 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1878/0131
A. R. Wallaee: Der Kampf geg. d. Orthodoxie i. d. Naturwissenschaft. 121

in noch keinem einzigen Falle wurde berichtet, dass Personen
in gewöhnlichem Gesundheitszustande und ohne vorhergehende
Mesmerisirung veranlasst werden konnten, Alle
in Uebereinstimmung, irgend etwas zu sehen, wenn sie einfach
in ein dunkles Zimmer gebracht und ersucht wurden,
genau zu beschreiben, was sie sähen.

Und gerade das geschah durch Reichenbach und sonst
weiter nichts. Um die Aussagen der „Sensitiven", mit
denen er zuerst experimentirte, zu prüfen, lud er eine Anzahl
seiner Freunde und andere Personen in Wien ein, in
seine Dunkelkammer zu kommen; und das Resultat davon
war, dass ungefähr sechzig Personen von verschiedenem
Alter und in verschiedenen Umständen ganz genau dieselben
Erscheinungen sahen und beschrieben. Unter diesen
war eine Anzahl von Literaten, Beamten und Gelehrten mit
ihren Familien, Leute, die in Bezug auf ihre Stellung in
der Gesellschaft ebenbürtig dem Dr. Carpenter und den
Mitgliedern der Königlichen Gesellschaft in London sind,
wie Dr. Nied, Arzt; Professor Endlicher, Direktor des kaiserl.
botanischen Gartens; Ritter Hubert v. Rainer, Advokat; Karl
Schuh, Physiker; Dr. Ragsky, Prof. der Chemie; Franz
Koller und Dr. Diesing, Ouratoren des kaiserl. naturhist.
Museums, und Andere. Auch der Künstler Gustav Anschütz
befand sich darunter und konnte die Flammen nicht nur
sehen, sondern auch getreu nachzeichnen in allen ihren verschiedenen
Formen und Combinationen.

Verlangt Dr. Carpenter wirklich von seinen Lesern, zu
glauben, dass seine Erklärungen sich auf diese Leute anwenden
liessen? — dass sie sich ruhig sagen Hessen, was
sie sehen sollten, gehorsamst sagten, sie sähen es, und die
Veröffentlichung ihrer Aussagen zugaben, ohne gleich damals
(noch bis auf den heutigen Tag) dagegen zu protestiren?
Schon eine leichte Untersuchung ihrer berichteten Aussagen
zeigt, dass sie sich nicht einander folgten wie eine Heerde
Schafe, sondern dass Jeder seine eigenthümlich individuelle
Auffassungsweise kund gab, so dass Einige eine gewisse
Art von Flammen besser sahen und Andere eine andere
Art. Zudem Hess ein Wechsel in den Zusammenstellungen
der Magnete nicht irgend eine Andeutung dessen zu, was
sie sehen sollten, ausser man woUte einen planmässigen Betrug
von Seite ReichenbacHs annehmen.

Dr. Carpenter klagt über den Mangel an Beweismitteln;
namentlich vermisst er seine Lieblings-Probe mit dem Elektro-
Magnet; wobei man den Sensitiven in Unwissenheit darüber
lassen kann, ob der elektrische Strom, wodurch der Eisenstab
zum Magnet gemacht oder seines Magnetismus beraubt


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1878/0131