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Gr. G. Wittig: Ein sehpurpurner Netzhaut-Lichtschimmer etc. 131
Lichtes und der strahlenden Wärme in bewegende Körperwärme
und Ziegler9$ Aethertheorie. Dr. Meutzner sucht
die vollständige Erklärung der Hadiometerbewegungen in
einem gl eichzeitigen Zusammenwirken aller dieser vereinzelt
entdeckten Ursachen — und opfert damit die ursprünglich
gesuchte Einheitlichkeit, resp, Einfachheit des Erklärungs-
princips. In der Natur ist aber nichts so eiufach, als unser
Verstand es gern reducirt haben möchte, weil in ihr ja
eben alle Kräfte zusammen und in einander wirken! Und
von diesem Gesichtspunkte aus werden wir nicht bloss das
Phänomen der Radiometerbewegung, sondern auch die noch
viel verwickeiteren m e d i u m i s t i s c h e n P U ä n o m e n e zu
beurthelen haben, welche ebenfalls nur zu leicht den einseitigsten
Theoren, von der untersten Betrugstheorie anzufangen
bis hinauf zur Geister-Hypothese, als willkommene
Beute dienen Aber ein wahrhaft weiser "Mann - orwägt
möglichst Alles! Gr. €. W.
Ei« sehpurpmacr ^ct/Jiaut-Lichtschimmer über die bei iiiediiimistisrticii
Phänomenen erforderliche Dunkelheit.
,.H a u t u n d A u g e" betitelt sich ein inslructher
Artikel von Dr. med. Heinrich Kleinpaul zu Rochlitz i. S.
in .,Die Natur' Nr. 5 v. Januar 1878. welcher eine
wesentliche Ergänzung und Erläuterung /u oinor irühoien
JMittheilung der Herren Fr. Boll und IV. Kühne über den
Sehpurpur des thierisehen Auges bringt (s. Psych. Stud.
18<7, S. 180 ff.), eine Entdeckung, welche in Amerika an
einem Bilde im Auge eines sterbenden Tide res gemacht
worden war. Die genannten Forscher hatten nämlich die
Innenfläche der thierischen Aug<ni~Netzhaut von purpur-
rother Färbung und diese so lichtempfindlich gefunden, das--
sie im Tageslichte schon nach wenigen Sekunden ausbleicht,
worauf die lebendige Netzhaut ihre (rotJieJ normale Färbung
alsbald wieder herstellt. Gr 1 e i c h dem Kreidestift
auf die S c h u 11 a f e 1, zeichnet also das Licht
helle Bilder auf die Netzhaut des Auges
und wie der Schwamm löscht s i e selbst
dieselben wieder a u s7 so dass sie für neue Lieht-
eindrücke empfänglich wird, deren Spuren dann ebenso
rasch wieder weggewischt werden. Seitdem ward diese Erscheinung
z^ar vielfach bestätigt und besprochen, bisher
aber nirgends erklärt.
G. von Seidlitz gab in einem Artikel No. 47, 1877 in
„Das Ausland" eine Zusammenstellung der Forschungen,
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