Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
5. Jahrgang.1878
Seite: 132
(PDF, 148 MB)
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132 Psychische Studien. V. Jahrg. S. Heft. (März 1878.)

die der Farhenwochsel, die sogenannte chromatische Thätig-
keit in der Haut, z. 13. bei Fischen, Schlangen, Eidechsen,
dem Chamäleon. Fröschen und Krebsen, zum Gegenstände
hatten. Bei ihnen zeigt sich — im Gegensatz zu grünen
Pflanzenblättern und zur Haut des Menschen, welche in
anhaltender Dunkelheit erbleichen und, umgekehrt, dem
Lichte ausgesetzt, sich tieler färben, welche Färbung auch
in Folge von Gemüthserregungen und von Muskelanstrengung
bei Menschen und Thieren als durch Schwankungen ihres
Blutgehaltes bedingt erscheint, — jener s} ezifischo I?arben-
wechsel als abhängig von eigenthümlichen „Chroma-
tophoren'*, d. Ii. Farbenträgern oder (nach einer beigefügten
Abbildung) *) verästelten Pigmeutzellen in der Haut,
welche mit Nervenfasern in Verbindung stellen und, gereizt,
sich zusammen ziehen und erblassen, im ungereizten Zustande
dagegen schlaff, aber zugleich lebhaft gefärbt erscheinen
. Weitere Untersuchungen ergaben nämlich, dass
diese chromatischen (färb et ragenden) Zeilen kleine Pigment
-(Farben)- Körnchen und einen testen Zellen-
k e r n in ihrem Protoplasma suspendirt (schwebend) enthalten
, und dass der Protoplasmaschlauch, wenn die betreffenden
Thiere dem Beize des Lichtes ausgesetzt werden,
sich aus den Zellenausläufern zurück- und punktförmig
zusammenzieht, wodurch die Färbung der ganzen Haut-
oberfläche erblassen oder heller werden kann, dass er dagegen
bei Wegfall dieser reizenden Einwirkung im Dunkeln
sich wieder ausdehnt oder erschlafft, wodurch das Pigment
sich wieder über die Haut ausbreitet und dieselbe dunkelt.
Endlich liessen sich an Süsswasserfischen schwarz - und
r o t h k ö r n i g e Chromatophoren (Farben tragende Zellen)
unterscheiden, die sich zu winzig kleinen, »ckwarzen und
rothen Punkten zusammenziehen können, wodurch vorher
schwarz, respective rothgefärbte Stellen der Haut ganz blass
oder farblos erscheinen.

Da nun nach unserem Gewährsmanne die Entwicke^ungs-
geschichte des Thierkörpers lehrt, dass das Auge seinen
Ursprung aus dem sogenannten Exoderm (der äusseren
Embryohaut), dem sogenannten Hautsinnesblatte nimmt,
nachdem ierner G. Pouchet sogar den Stäbchen der Netzhaut
entsprechende Körperchen in der Haut vieler Fische aufgefunden
hat: so liegt die Analogie der Chromatophoren
der Haut mit den purpurzeugenden Zellen der Netzhaut

*) Wer aas der früheren Ordnung der Magenthierehen unter den
Infusionstierchen-die Amoeba Diffluens oder das sogenannte Wechsel-
thierchen aus Abbildungen kennt, vermag sich eine ungefähre Vorstellung
von diesen Chromatophoren zu machen. — Der Referent.


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