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Kurze Notizen,
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gespukt und hat sicli — uns zugekommenen glaubwürdigen
Nachrichten zufolge — bereits wieder am Spreeufer, im
Kronprinz-Hotel häuslich niedergelassen, zum grossen Jubel
natürlich der gläubigen Seelen und vor Allem des Spiritisten
-Vereins „Psyche". Bezüglich des letzteren sei übrigens
noch als interessantes Factum erwähnt, dass der Vereins-
Sekretair, ein Herr M—, eifriger Mitarbeiter der „Germania
" und, irren wir nicht, Theater-Referent dieses frommen
Blattes ist." — Welche Eifersucht auf diesen „Amor"!
g) Die Redaction der „Gartenlaube" No. 5 lässt Herrn
G, W. F. Wiese, den ihr Correspondent Elclio in Berlin als
einen „Lehrer am königl, Gymnasium" öffentlich denuncirt
hatte, zwar die öffentliche Berichtigung zu Theil werden,
dass er sich riv für einen Gymnasiallehrer ausgegeben,
stellt sich aber mit Eicha auf den gemeinsamen Standpunkt
weiterer Verleumdung der \ on Herrn Wiese mit Thatsachen
begründeten Sache, wenn sie sagt: „Herr Wiese verwahrt
sich ferner gegen die Annahme, als habe er den Naturwissenschaften
den Krieg erklärt (von einer Kriegserklärung
war auch nicht die Rede); er glaubt vielmehr in den spiritistischen
Manifestationen ein neues Forschungsgebiet
gefunden zu haben. — Freilich, es ist dasselbe Forschungsgebiet
, auf welches die Blutungserscheinungen der Louise
Lateau und das Wunderwasser zu Lourdes gehören." —
Wieder eine neue Identitätsseherei, eine grassirende Augenkrankheit
fast aller unserer antispiritualistischen Redactionen!
Oder sollte es bereits der graue Staar sein, der das Eine
vom Andern nicht mehr unterscheiden kann?
K) Den schwarzen Staar fürchten wir aber bei der
„Neuen Evangelischen Kirchenzeitung" zu Berlin im Anzüge,
weil sie in No. 2, 3 und 5 ihres laufenden Jahrgangs mit
ganz besonderer Vorliebe alles das aus unseren spiritua-
listischen Mittheilungen und erscheinenden Schriften hervorhebt
, was nur irgend wie dunkler Schatten an ihm aussieht.
Vielleicht ist auch nur die geistliche Brille derselben stark
geschwärzt, und wenn der Herr Herausgeber oder sein Correspondent
sich dieselbe etwas besser putzen wollte, so würde
er die Dinge vielleicht doch noch in einem anderen Lichte
zu erkennen vermögen. Wir erblicken in jeder seiner Mittheilungen
, (sowohl über Hornels „Lichter und Schatten des
Spiritualismus," als über W\ ß. Carpenier's „Mesmerismus und
Spiritualismus," Stadens Wirken in Berlin und Leipzig nur
„in solchen Kreisen, denen es weder um wissenschaftliche
Beweise oder um gesunde religiöse Anregung, als um Befriedigung
müssiger Neugier und abergläubiger Bedürfnisse
zu thun ist," über das Fiasko der Bewegung auf wissen-
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