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140 Psychische Studien. V. Jahrg. 3. Heft (März 1878.)
schaftlichem Gebiet, deren publicistische Thätigkeit, Mr.
Robert Dale Oweris Tod mit Hinweis auf eine frühere ab-
fä^ige Besprechung desselben, schliesslich über den Spiritismus
in Berlin und den verfehlten Versuch, ihm durch
die Broschüre „Die Kehrseite etc." etwas aufzuhelfen:
„an triftigen Beweisgründen mangelt es sehr", über Stadens
polizeiliche Ausweisung in Wien und Berlin und die weitere
deutsche spiritistische Propaganda mit ihren „bisherigen
dürftigen Ergebnissen" und der „sehlechtbestellten Lebensfähigkeit
des Berliner Vereins Psyche"), dass er nicht
mehr richtig zu lesen vermocht hat, bedauern seine Augen
und Brillengläser, die ihm irgend ein böser Dämon teuflischer
Schwarzkunst, der doch bei so gelehrten Theologen
eigentlich nicht mehr hausen sollte, fortwährend immer
dunkler trüben muss, und befassen uns mit seinen schwarzseherischen
Mittheilungen um desshalb nicht eingehender,
weil sie keinen Funken wahren Verständnisses der Sache
und echt christlichen und evangelischen Liebeslichts ausstrahlen
. (Leichentext: Matthaeus VI, 23.) Sollen wir aber
danach etwa die Reinheit der übrigen evangelischen Wahrheiten
des gesalbten schwarzkünstlerischen Blattes bemessen ?
i) Paul von Weilen bringt in seinen „Plaudereien am
Kamin" in No. 14 von „Ueber Land und Meer" (Stuttgart,
von Hallberger, 1878) das Gespräch auf Mr. Slade und lässt
in geistvoll prägnanter Weise die Sympathien und Antipathien
für denselben durch'die von ihm in Oonversation
gesetzten skeptischen, vermittelnden und gläubigen Personen
sich aussprechen. Auch vom Spiritismus der Frau Baronin
v. Vay ist in wohlwollenderer Weise als sonst die Rede. Er
stellt weitere Mittheilungen über Slade in Aussicht. Das folgende
Gespräch über Phrenologie aber wird unsere Leser
sogleich an den Inhalt des „Reformator" von A. J. Davis
erinnern, welcher vor nun bereits 20 Jahren dasselbe Thema
noch weit ausführlicher behandelt und in einer Tragweite
gezeigt hat, welche den Blick auf die einzig mögliche Zukunfts
-Reform der gegenwärtig physisch und geistig so cor-
rumpirten Zustände der Menschheit lenkt.
j) In „Grönland und seine Bewohner," Artikel in „Das
Ausland" No. 2 v. 14. Januar 1878, finden wir die Notiz,
dass es bei den Eskimos keine eigentlichen Gerichtspersonen
giebt, weil sie äusserst friedfertig leben sollen, dass aber
in vorkommenden Fällen ihre Priester durch Delegirte
Recht sprechen. Dagegen giebt es zahlreiche Zauberer unter
ihnen, welche ganz fest an ihre Zauberkraft glauben. Gegen
die Uebergriffe der Hexen ist es, dass sich die geistliche
Jurisdiction zumeist richtet Sie glauben an Geisterspuk,
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