Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
5. Jahrgang.1878
Seite: 160
(PDF, 148 MB)
Bibliographische Information
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*

160 Psychische Studien. V. Jahrg. 4. Heft. (April 1878.)

aber die Mehrzahl der von ihm gestellten und behandelten
Fragen, die Höhe der Probleme, welche er erklärte, das
Ganze dieser wichtigen Arbeiten beurkunden sicher das
Eingreifen einer höheren Intelligenz, als die dieses armen
Bierfiedlers, der sein Leben fristete auf den unteren Stufen
der Kunst, und der in fortwährender Trunksucht sein Elend
zu vergessen suchte.

Lorbeer starb, bevor er ein höheres Alter erreicht hatte.*)

3) Gottfried von Mayerhof er.

Der Dr. Weidele war 1862 erster Chirurg am Militair-
hospital zu Triest. Er besass einen acht- bis zehnjährigen
Sohn, welcher plötzlich schwer erkrankte und binnen wenigen
Stunden starb. Ganz in Verzweiflung stürzte Dr. Weidete
aus seinem Haus, um in seinem Schmerz etwas Luft zu
schöpfen. Kaum im Freien, begegnete er einem seiner
Freunde, der ihm einen Brief in die Hand gab und ihm
sagte: „Ich komme eben von Graz und reise nach Venedig
— einer meiner Freunde, Giacomo Lorbeer, hat mich beauftragt
, Dir diesen Brief zu geben." Herr Weidele kannte
Lorbeer gar nicht; er öfinete das Couvert und las mit Erstaunen
mehrere Rathschläge, die Lorbeer ihm — angeblich
nach dem Willen Gottes — gab und in denen er ihm zugleich
ankündigte, er werde ein geliebtes Kind verlieren. Ganz
ausser sich lief Weidele zu seinem Freund Mayerhofer, um
ihm diess ausserordentliche Ereigniss mitzutheilen.

Wer war dieser Freund? Gottfried v. Mayerhof er, geboren
1807 zu München, war der Sohn von Martin v. Mayer-
hofer, Generallieutenant der bairischen Artillerie. Im Alter
von 12 Jahren in die Münchener Militärschule eingetreten,
war er 1828 Unterlieutenant. Im Jahre 1830 war er
Lieutenant und 1833 Oberlieutenant und Adjutant des
General Hey decke, mit dem er zugleich in griechische
Dienste ging. 1835 Kapitän, wurde er 6 Monate später
Generalmajor und Stabsmajor. Seine militärische Oarriere
versprach eine glänzende Zukunft. Aber sie brach vor der
Zeit ab. Eine Heirath, die er mit einer Griechin von ausnehmender
Schönheit einging, bestimmte ihn, seinen Abschied
zu verlangen. Er erhielt ihn mit dem Titel: Major
ä la suite. Mayerhof er besass eine edle Gestalt, die eine
grosse Seele einschloss.

Inmitten so vieler Schicksale der Menschheit, damals
als die Nationen ihren Ruhm verscherzten und sich in die
Erniedrigung begaben, welche auf einer ganzen Zeitperiode

*) Wir haben über dieses Medium bereits berichtet sub d) unserer
kurzen Notizen im Januar-Heft 1877, S. 43 ff. —- Die Eed.

r


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