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Erste wissenschaftl. Theorie Zöllner's über mediumist. Phänomene. 169
kräfte bei der Berührung vierdimensionaler Objecte auffassen
. Es ist bereits oben (S. 70) bemerkt worden, dass
sclion Newton auf diesen Unterschied zwischen der Fernewirkung
der Gravitation und den mechanischen Druck-
und Stosskräften der Körper hingewiesen hat, indem
er sagt:
„Sie (die Gravitation) wirkt nicht nach Verhältniss
der Oberfläche derjenigen Theilchen, worauf sie einwirkt
(wie die mechanischen Ursachen), sondern nach
Verhältniss der Menge fester Materie, und ihre Wirkung
erstreckt sich nach allen Seiten hin bis in ungeheure Entfernungen
, indem sie stets im doppelten Verhältniss der
letzteren abnimmt." (Newton, Principia Lib. III. Scholium
generale. Vergl. S. 70.)
Aehnlich wi<3 die Contactfläche zweier verschiedenen
Metalle durch die Scheidung der beiden Elektrizitäten der
Schauplatz von Wirkungen wird, die vorher nicht stattfanden
, ähnlich Hesse sich jeder Körper, also auch unser
eigener Leib, nebst der Gesammtheit seiner sinnlichen
Wirkungen, als das Resultat der Berührung zweier vier-
dimensionalen Objecte auffassen, welches uns aus dem
nämlichen Grunde das Geheimniss der Symmetrie darbieten
müsste, wie diess bei den beiden sich deckenden Figuren
zweier aufeinanderliegenden Ebenen der Fall wäre, die wir,
sobald wir uns selbst als in dem Berührungsgebiete befindliche
Wesen betrachten, als nothwendig zusammengehörige
Theile ein und desselben Gebildes zugleich wahrnehmen
würden.
Die Zahl und Form der Körper im Raum entspräche
dann der Zahl und Form der Berührungsstellen jener beiden
vierdimensionalen Welten, und die räumliche Trennung der
Körper in unserer Welt wäre nur eine scheinbare, d. h.
nur eine für uns dreidimensionale Wesen existirende. Für
ein Wesen von vier Dimensionen würde der physische und
körperliche Zusammenhang dieser Dinge ebenso anschaulich
sein, wie für uns der Zusammenhang der einzelnen
Contactstellen zweier unebenen Metallflächen durch die
materielle Continuität dieser Flächen in der dritten
Dimension.
Selbstverständlich beabsichtige ich durch die hier zuletzt
angedeuteten Analogien keineswegs, irgend eine .Ansicht
über wirklich existirende Verhältnisse definitiv auszusprechen
, sondern nur zu zeigen, eine wie grosse Mannigfaltigkeit
der Anschauungsformen von der realen Welt
sich entwickelt, wenn wir uns auf Grund der von Kant und
Gauss begründeten Metaphysik des Raumes der Beschränkt-
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