Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
5. Jahrgang.1878
Seite: 178
(PDF, 148 MB)
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178 Psychische Studien. V. Jahrg. 4. Heft. (April 1878.)

hat, von vorn herein geneigt, den abgeschiedenen Geistern
grosse Wahrheitsliebe, erhabenere Einsicht, tiefere Weisheit
zuzutrauen, und vollends, wenn er einmal schöne, wahre,
tiefe Gedanken jenseitiger Geister erfahren hat, dergleichen
unleugbar vorliegen, auch hinter dem Unwahrscheinlichen,
Befremdenden, Unverständlichen, oder auch Uebersehweng-
lichen lieber eine tiefere, ihm nur noch unfasslichc Wahrheit
und Weisheit zu vermuthen, als Irrungen, Träumereien,
Phantasien, oder vollends Täuschungen und Lügen. Und
doch ist nicht zu leugnen, dass auch dergleichen vom Jenseits
her möglich, ja faktisch vorgckommca ist und vorkommt
. Es fragt sich sogar, ob nicht unseren somnambulen
, visionären Zuständen analoge im Jenseits vorkommen
können, weshalb auch in dieser Hinsicht grosse Vorsicht
angewendet werden sollte. Endlich ist kein Mensch von den
Kenntnissen und Erkenntnissen, die er errungen zu haben
glaubt, auch nur selten von dem Glauben, dem er am
Meisten zuneigt, vollauf befriedigt, class er nicht nach noch
tieferer und umfassenderer Erkenntniss verlangen sollte,
und er ahnt hinter seinem Errungenen Tiefen der Wahrheit
, die weit über seinen Gesichtskreis hinausgehen. Aber
so sehr er hierin im Recht sein mag, so kann ihn doch gerade
die Erwartung tieferer Erkenntnisse, höherer Offenbarungen
nur zu leicLt geneigt macheu, das Unerhörte. Ueb^rtriebene,
Exaitirte, bis zum Widersinnigen Hinaufgeschraubte für
echtes Gold der Weisheit und Einsicht zu halten, oder
wenigstens vereinzelte oder auch halbverhiillte Lichtblicke
darin zu sehen.

Für die Wissenschaft gesicherte Ergebnisse aus spiritistischen
Beobachtungen urd Untersuchungen zu gewinnen,
dazu gehört viel mehr, als die grosse Masse der Spiritisten
sich vorstellt. Desshalb gerade ist es so sehr zu beklagen,
dass die Gelehrten bei uns sich fast ganz von diesen Untersuchungen
zurückziehen. Sic scheinen nicht einmal Kennt-
niss von den bedeutendsten vorhandenen bezüglichen Werken
und Zeitschriften zu nehmen, von deneu wir nur die 11
Werke der Aksükom sehen Bibliothek des Spiritualismus
in 15 Bänden und die „Psychischen Studien4' in 5 Jahrgängen
wie die „Pester Reflexionen" erwähnen wollen.
Bezüglich bestbeglaubigter Thatsachen verweisen wir
noch auf Ph. Timrris „Andentungen über einige wichtige
Punkte des amerik. Spiritualismus." Da bemächtigen
sich, denn Unberufene der Sache und bringen so verkehrte
Produkte vor, wie wir zwei derselben geschildert
haben. Die Unerfahrenheit des Herrn Lohse verräth sich
schon in der Vorrede seines Schriftleins; wo er sagt;


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