Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
5. Jahrgang.1878
Seite: 183
(PDF, 148 MB)
Bibliographische Information
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Die Philosophen Bosenkranz und Duboc über Mediumismus. 183

sich in die Thatsaehe schicken muss, dass der Aberglaube
auch in der Form der Wissenschaft fortdauert, so wäre
es doch wünschenswerth, dass die "Wissenschaft die Kritik
strenger gegen die Extreme handhabte, welche ihre wirklichen
Errungenschaften mit vornehmer Miene wieder in Abrede
stellen." — Leider dürfte der fast ganz erblindete Greis
kaum mehr im Stande sein, aus eigener Sinnesüberzeugung
diesen seinen Ausspruch gegen diejenigen Vertreter seiner
Wissenschaft selbst anzuwenden, welche im Spiritismus und
seinen wirklichen Erfahrungs-Thatsachen nichts als Schwindel,
Spuk und Aberglaube erkennen und diese Thatsachen mit
vornehmer Miene, trotz aller noch so beglaubigten Sinnenzeugnisse
, immer wieder in Abrede zu stellen suchen.
Sein Artikel von 1872 bedurfte schon im Jahre 1877 und
1878 einer gründlichen Revision und Umarbeitung, wenn er
sich einigermaassen auf der Höhe wirklich verbesserter
Hegelscher Anschauung behaupten wollte.

Da ist Julius Duboc in seinem neuesten Artikel: —
— „Die Berechtigung des Theismus vom
Standpunkte der Seelen frage" (Schluss in
„Die Wage" No. iö vom 8. März 1878) unserem grossen
Philosophen Rosenkranz an Erkenntniss und Einsicht etwas
weiter vorausgeeilt. Ihm steht das Princip der Wahrnehmung
in seiner weitesten Anwendung so hoch und
heilig, dass er sich zu folgender Erklärung herbeilässt: —
„Die Fünf-Sinnes-Auffassung sinkt in der That zum gemeinen
Bewusstsein und zwar in der ganzen trivialen Bedeutung
des Wortes herab, wTenn sie von dem Princip der
Wahrnehmung, ihrem einzigen Quell sich abwendet, wenn
sie nicht jeden Augenblick, völlig unbefangen und unparteiisch
, bereit ist, die gewonnenen Wahrnehmungs-Resultate,
selbst wo sie schon eine gewisse dogmatische Stabilität
erlangt zu haben scheinen, an neuen Wahrnehmungen zu
messen und durch sie zu berichtigen. Das veranlasst mich
auch an dieser Stelle, — ich nehme das damit verbundene
Odium bereitwillig auf mich, — eine Lanze resp. einen
Lanzensplitter für den Spiritismus einzulegen* Der
damit verbundene abschreckende Humbug [Was er unter
diesem eigentlich versteht, sagt er leider nicht! — Der Ref.]
rührt mich nicht im Geringsten. Der einzige entscheidende
Gesichtspunkt ist: gewisse wichtige Vorstellungen und Annahmen
, die uns früher im Glauben gewiss waren,
während sie diess jetzt nicht mehr sind, für die uns ferner
die etwa vorhandenen philosophischen Ableitungen und
Begründungen (wie auch die Fechner'sche naturphilosophische
) unzulänglich und ungenügend erscheinen, werden


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