Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
5. Jahrgang.1878
Seite: 187
(PDF, 148 MB)
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Kurze Notizen.

187

Unwissenheit ist allerdings die Mutter des Aberglaubens,
und selten findet man diesen ohne jene. Es giebt aber
noch einen andern Weisheitsspruch, der viel Wahres über
den Ursprung dieses uralten Popanzes der menschlichen
Einbildungskraft enthält, nämlich: der Wunsch ist der
Vater des Gedankens. Was wir eifrig wünschen, sind wir
in der Regel auch geneigt zu glauben, und dabei spielt die
Phantasie der Vernunft manchen Streich. Im Streben
nach dem Verkehr mit dem Unbekannten schafft der Wunsch
künstliche Vermittler u. s. w." — Nun, jedes hier gesagte
Wort passt auch vortrefflich auf die Anschauung des
Artikelschreibers. Ihm spielt die Phantasie den Streich,
sich abergläubisch einzureden, es sei hinter den Vermittlern
oder Medien rein gar nichts weiter als blosse Einbildung.
Er selbst wünscht, denkt und glaubt nur, dass es also sein
möge, — nach der puren nackten Wirklichkeit fragt
er nichts, sondern sucht sich dieselbe voll echter abergläubischer
Furcht, abergläubisch zu scheinen, vom Leibe
zu halten. Herr Professor Zöllner in Leipzig wird ihn
hoffentlich mit seinen jüngsten „Wissenschaftlichen
Abhandlungen" inzwischen eines Besseren belehrt
haben. Unser Verfasser wird erschrecken, noch folgende
arge Unwissenheit verrathende Zeilen geschrieben zu haben: —
„So ist namentlich in Amerika der Glaube an professions-
mässige 'Medien' [die unprofessionellen scheint er gar nicht
zu kennen! - Ref.] ein ganz erstaunlicher, ja erschrecklicher.
Beinahe hat es den Anschein, als ob der Drang, mittelst
übernatürlicher Werkzeuge die armseligsten und gemeinsten
menschlichen Endzwecke zu erreichen, ein sonst anerkannt
vernünftiges und schlaues Volk in zwei Klassen, Betrüger
und Betrogene, getheilt hätte. Leider, wie gesagt, sind
wir diesseits des Ozeans zum grossen Theil mit derselben
Marke gezeichnet u. s. w." — Vielleicht steckt doch etwas
Anderes dahinter als eben blosser Aberglaube, vielleicht
eine Aberwiiklichkeit, von der dann das Schlusswort
des Verfassers gelten muss: — „Denn der Aberglaube
[So nennt er diese verkannte Aberwirklichkeit fälschlich
Der Ref.] wechselt bloss von Zeit zu Zeit seine [ihre]
äussere Gestalt, ohne auch nur ein Atom von seiner [ihrer
naturgemässen] ursprünglichen Herrschaft über den menschlichen
Geist zu verlieren/ — Bringt ihn denn das noch
nicht zum tieferen Nachdenken über die wirkliche
Natur seines vermeintlichen Aberglaubens?

f) Die „Deutsche Allgemeine Zeitung"
bringt in No, 36|1878 folgende „Gerechtigkeit üben sollende"
Mittheilung: — „Die Kehrseite etc. von Gr. C. Wiiüg"


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