Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
5. Jahrgang.1878
Seite: 204
(PDF, 148 MB)
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204 Psychische Studien. V. Jahrg. 5. Heft. (Mai 1878.)

hin und hergefahren; die Walze wurde beliebig angehalten
und wieder in Bewegung gesetzt. Plötzlich gewahrte ich,
wie die Spieldose in die Höhe gerichtet und auf die schmale
Seite gestellt wurde, und bemerkte deutlich den Schatten-
riss eines Armes und einer Hand, welche die eine Klingel
auf die Spieldose stellte. Das Medium, welches meine Frau
und ich fortwährend fest gefasst hielten, ei zitterte von Zeit
zu Zeit und holte tief Athem. Jetzt ersuchte es Herrn
von Velu einen Stuhl auf den Tisch za stellen. Nachdem,
diess geschehen und die Kette wieder geschlossen war, snIi
ich und Andere mit mir. wie der Stuhl in sanftem Bogen
über unsre Häupter hinweggeführt wurde; < iiiige Augenblicke
legte sich derselbe auf den Kopf meiner Frau und
glitt dann (dem Klange nach zu schliess^n) herab auf den
Boden, Bald darauf hörten wir das Medium stöhnen und
über Schmerzen am Arm klagen; es ertönten starke Klopflaute
, und als nun Licht gemacht wurde, hing der Stuhl
an des Mediums rechtem Arm und zwar in einer Weise,
wie es nur möglich war, wenn meine Frau Mr. Rilvls Hand
losgelassen hätte, was aber durchaus nicht der Fall gewesen
war. Selbstverständlich prüfte ich den Stuhl aufs Genaueste
aber da war Nichts zu entdecken — wie er an den Arm
gekommen, blieb und bleibt mir ein Räthsel. Diese letzte
und mir an diesem Abende überraschende Manifestation
läuft auf dasbelbe hinaus, was früher in diesen Blättern
schon als sogenanntes „Ringtest" beschrieben worden ist.

In späteren Sitzungen haben wir zu wiederholten Malen
ähnliche Manifestationen erhalten und zwar sowohl mit
einem vom Schlosser ohne "Wissen des Mediums geschmiedeten
eisernen Ringe von ca. 20 Centimeter Durchmesser, als
auch mit Papierringen, die kurz vor der Sitzung von mir
selbst ausgeschnitten und gezeichnet worden sind. ,

Jede folgende Sitzung brachte irgend etwas Neucs-
aber es würde zu weit führen und doch auch viele Wieder
holungen veranlassen, wollte ich eine ähnlich umständliche
Beschreibung jeder derselben liefern, wie die der vorstehenden
. Ich gebe daher nur ein kurzes Resume.

Die Zahl der Anwesenden bei den folgenden Sitzungen
schwankte zwischen vier und zwölf, belief sich jedoch meist
auf sechs bis acht; einen Einfluss derselben auf die Manifestationen
konite ich nicht entdecken. In Betreff der
Berührungen mit Händen waren im Allgemeinen die dem
Medium Zunäcl stsitzenden bevorzugt. Die Haltung der
G-esellschaft während der Sitzung war durchaus nicht etwa
eine feierlich gemessene, sondern es bestand stets eine
zwanglose allgemeine Unterhaltung, wenn nicht, was auch


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