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Stinde und Elcho contra Zöllner. Von Gr. C. Wittig. 233
Feuilleton-Artikel: „Professor Zöllner und clie Knoten der
vierdimensionalen Wesen." Schon der erste Salz beginnt
mit Schwindlern vom Schlage Mecmer^s und Cayliosirds, um
gleich darauf Stade einen Schwindler weit plumperer Art
in unserer Zeit zu nennen, der sich mit drei oder vier recht
durchsichtigen Taschenspielerkunststückchen als s] rlritisti-
sches Medium in Deutschland eingeführt habe, „bis eine
polizeiliche Ausweisung dieser Art von Medinmsehaft und
noch einer weit schlimmeren, clie sich hier nicht näher bezeichnen
lässt, ein Ende machte." Es ist schade, dass
Herr Elcho keine Bezeichnung für die letztere findet, da
ihm ja sonst alle Schimpfworto für Slade so meisterhaft zu
Gesicht stehen. Er muss noch einmal „die spiritistische
Pfütze auskehren" und stellt sich somit in bester $elbst-
erkenntniss als das hin, was er eigentlich im Gebiete der
Literatur selbst sein will, als Surapi-Inspector, damit die
Leute nicht „durch einen deutschen Professor fer meint
den berühmten Astrophysiker Zöllner') in die spiritistischen
Sümpfe gelockt werden." — „Die hervorragendsten deutschen
Forscher antworten Zöllner nicht," meint er weiter, „weil
sich mit dem Leipziger Astrophysiker einfach nicht dis-
putiren lässt." Und er allein versucht mit ihm anzubinden!
Er will ihm mit Friedrichs des Grossen Worten nachweisen,
dass man sich im Lande der Metaphysik (welche ein mit
Wind gefüllter Ball sei!) in Ab g r ü n de v e r i r r e.
„Diesen Abgrund hat Prof. Zöllner gefunden und ivt richtig
hineingefallen. Einige Knoten haben den Oniversitäts-
professor zu Fall gebracht und ihn dem Fluch der Lächerlichkeit
preisgegeben." — So und noch viel Schlimmeres
glaubt und denkt und druckt Herr Elcho mit naivem Selbst-
bewustsein seiner eigenen Vorzüglichkeit als deutscher
Sumpf-Inspector. Wir enthalten uns aller weiteren Mittheilungen
aus seinem Machwerk von Sehciiigründen gegenüber
unumstösslichen Thatsaehen, da wir hoffentlich bald
Herrn Elchc/s spiritisches Schwindel-Grcdankengespinnst mit
seinem getreuen Geistesconterfei im 2. Bande von Prof.
Zöllners „Wissenschaftlichen Abhandlungen" für künftige
Jahrhunderte als seltenes Beobachtungsobject verewigt
finden werden. Aranea rara!
Ihm sekundirt Herr Julius Stinde in einem zweiten
Artikel [des ersten gedachten wir bereits Eingangs) des
„Deutschen Montagsblattes" vom 18. März er., betitelt:
„Wissenschaft und Klopfgeister", worin er Slade von vornherein
mit dem Wundermalz-Extract- Fabrikanten Johann
Hoff, bloss weil Beide zufällig nicht weit von einander
Wohnung in Berlin hatten, durch Berliner Stereoskopen-
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