Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
5. Jahrgang.1878
Seite: 258
(PDF, 148 MB)
Bibliographische Information
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258 Psychische Studien. V. Jahrg. 6. Heft. (Juni 1878.)

läuten hören, dass es in der Natur unverbrüchliche Gesetze
gebe; — denn er kennt nicht einmal das einfachste Gesetz,
dass die Natur mit ihren Gesetzen unumschränkt und unendlich
ist und nie ausstudirt werden wird; dennoch will
er uns seine beschränkte Definition dessen, was er allein
für unverbrüchlich hält, aufzwingen. Er kennt das ewige
Gesetz des Fortschritts nicht, welches zugleich das Gesetz
immer neuer Entdeckungen von Naturerscheinungen und
deren Spezialgesetzen ist. Und deshalb kämpft er gegen
vermeintliche Spukcirkelmänner, wie seine weiland Vorgänger
gegen Hans Dampf und Windmühlflügel.

Ebenso unklar ist der Satz, „dass Gott und Geist allein
in unseren Gedanken uns erscheinen, einzig mit unseren
Worten zu uns reden, mit unseren Händen an uns schreiben."
Gehören die Gedanken, \Voi+e und Hände der Spiritisten
und ihrer Geister etwa nicht auch zu „uns"? Wer würfelt
hier so recht eigentlich „die Erscheinungen der Natur
sammt ihren losgebundenen Bedingungen und abgerissenen
Eigenschaften phantastisch durch einander, um sich daraus
neue Wesen, Gestalten und Phänomene zu schaffen, deren
Theile, so widernatürlich sie auch in Zeit und Raum, in
Maass und Qualität zusammengesetzt sein mögen, freilich
einzeln immer noch von der Natur selbst entliehen sind?"
Das soll freilich von der Anschauungsweise der Spiritisten
allein gelten und trifft doch am meisten seine selbsteigene.
Er nur macht aus den Phänomenen und Gestalten, die da
ganz naturgemäss und von selbst erscheinen und zu uns in
ihrer Sprache reden, phantastische Spukwesen, echten Gespensterkram
und nackten Wunderglauben (S, 4) einer
nirgends existirenden Aussernatürlichkeit, während die Spri-
tisten dieselben niemals von der Natur abtrennen, welche
letztere sie für die ewig neue Erscheinungen Gebärende
(die natura naturalis und naturata) halten und deren noch
verborgene Gesetz^ an diesen Erscheinungen sie zu studiren
und zu erkennen suchen. Es könnte dem Wittenberger
Herrn Studiosus wahrlich nicht schaden, wenn er etwas
gründlicher als bisher „psychische Studien" triebe (S* 4) und
nicht bloss in Auerbachs Keller oder in der himmlischen
Kneipe zu den drei Nebelflecken von den wirklichen
Thatsachen des sogenannten Spukens oder Zauberns etwas
kennen lernte. Dann erst hätte er Fug und Recht, den
Psychologen, Criminalisten und Irrenarzt, den Historiker
und Sprachkundigen, den Major und Musikdircctor, ja den
Physiker und den Theologen und zuletzt auch noch einen
Kant und Gauss in Betreff der vierten Dimension von
Seite 5—15 mit ihren von ihm falsch untergeschobenen


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