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288 Psychische Studien, V. Jahrg. 6. lieft. (Juni 1878.)
Correspondenz*
Herrn Dr. Kampe in Breslau: — Sie glauben, dass von unserer
Seite noch viel zu wenig für Verbreitung der „Psychischen Studien"
geschehe? Fast alljährlich sind viele Tausende von Prospecten in die
Welt gegangen und erst jüngst haben wir die Broschüre: „Die Kehrseite
der angeblich zu Berlin ei?Harvten Klopf- und Sehreib-Medium-
schaft Mr. Stades", sowie das B'ebruar- und März-Heft 1877 der
„Psych. Studien" an fast alle grösseren Zeitungs-Redaetionen und
hervorragenden Gelehrten Deutschlands, Englands und Amerikas
gratis versendet, um dieselben mit dem ersten Zöllner sehen Experiment
und dessen Theorie bekannt zu machen. Rathen Sit uns freundlichst
etwas noch Besseres! Freilich, alle Hefte, besonders das April- und
Mai-Hett mit der Fortsetzung der interessanten Theorie des Kantfsclien
vierdimensionalen Raumes, können wir nicht gratis versenden, ohne
uns selbst zu schädigen.
Frau Dr. Linke in Berlin: — Wir bedauern mit Ihnen sihr den
kurzen Aufenthalt und in Folge dessen Ihr Verfehlen Mr. Stades,
welcher nach seiner anstrengenden Ihätigkeit dem Ziele seiner
Sommererholung entgegeneilte. Er wat schon in Leipzig sehr ermüdet
und abgespannt, nachdem er hier noch eine Reihe von Mannern
der Wissenschaft controllirter seaneen ertheilt hatte Wir konnten
seine raschen Reisedisposttionen unmöglich vorher wissen, und nur
feste Bestellungen sind von ihm wirklich berücksichtigt worden Da
wir kein«1 solche von Ihnen hatten, so war ein zufälliges Arrangement
eben nur eine Sache des Zufalls.
Herrn Kaufmann Strigel in Augsburg: — Freundlichsten Dank
für Ihre gütige Zusendung der ,,Beila^e zur Allgemeinen Zeitung"
No. 142 und 113 vom 22. und 2f5. Mai er. mit dem Artikel: „Metaphysisch
-physikalische Belustigungen" von einem Herrn
/i. der uns aus einem jüngst erschienenen Werke auf Feuerbach1
sehen Standpunkte bekannt ist und dessen ganze Duluctionen über
Prof. Zöllner gar keinen Werth haben, weil er erstens nicht versteht,
worüber er schreibt, und zweitens ?>ieh nicht die geringste Mühe gegeben
oder genommen hat, um Herrn Prof. Zo'hwr an der Hand auch
nur einer einzigen wirklichen Thatsache und Beobachtung zu widerlegen
. Sein ganzer Artikel ist ein grosses Vor-Urtheil a priori ohne
Kenntniss der wirklichen Thatsachen, geschweige < er Gesetze derselben
. Mit ganz denselben Gründen, die er ins Feld führt, widerlegt
er logisch, dass die Sonne scheinen kann, wenn's regnet, bloss weil
es ihm von seinem Standpunkte aus unmöglich erscheint Dergleichen
kluge Expectorationen haben die Thatsachen des Mediuinismus langst
über sich ergehen lassen müssen und sie existiren doch! Die weltlichen
Beobachter und Kenner der Sache wis^en's besser und belächeln
— den sich selbst Belustigenden.
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