Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
5. Jahrgang.1878
Seite: 305
(PDF, 148 MB)
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Frosehhammer's Thierspuk im Spiritismus der Gartenlaube» 305

ohne ehrliche Prüfung auch unter dem modernen Namen
von Medien als Betrüger und Schwindler brandmarkt und
verfolgt. Von ihren blindwüthigen Gegnern gilt buchstäblich
das Wort Christi: „Sie haben Augen und sehen nicht, Ohren
und hören nicht!" Wer nichts wirklich gesehen und gehört
hat von diesen Dingen, kann über dieselben gar nicht ur-
theilen, und somit sind Herrn Frohschammer's sämmtliche
Schlussfolgerungen blosse Phantasie- und Luftgebilde ohne
reelle sinnlich beobachtete Grundlage. Würde er nur ein
Mal sehen, was der Verfasser dieses Gegenartikels viele
Male erlebt hat, so würden alle seine jetzigen haltlosen
Meinungen und Deutungen entweder verstummen, oder ein
anderes wissenschaftlicheres Gepräge bekommen.

Nur einige seiner falschen Voraussetzungen und Polgerungen
wollen wir hier noch kurz zu widerlegen oder zu
berichtigen suchen. Nachdem er die gut bezeugten That-
sachen der Eddy-Familie mit ihren verschiedenen Materialisations
-Erscheinungen oberflächlich aus Perty berichtet, meint
er: — „Wenn hiernach alle diese Thiere, diese Insekten,
Bandwürmer und die mikroskopischen lebenden Wesen fortdauern
, so kann es an mancher Belästigung auch kaum
fehlen, und Reinlichkeit — wenn es erlaubt ist, diess anzudeuten
, — kann auch im Jenseits als dringendes Gebot
erscheinen," — Hier steckt die falsche Schlussfolgerung
eigentlich schon in seiner total falschen theologischen Voraussetzung
, die er vom Jenseits hegt. Würde er dasselbe
für ebenso natürlich halten, wie das Morgen dem Heute
gegenüber ist, so würde er es eben nicht für ein Schlaraffenland
halten, in welchem jeder Geist, ohne sich zu rühren,
in seligem Müssiggange, ohne von Fliegen-, Mücken- und
ähnlichen Geistern geplagt zu werden, dahinlebt. Stoff und
Kraft werden sich aber in alle Ewigkeit hinein rühren
müssen, und vom Jenseits und seiner geträumten Seligkeit
wird erst recht gelten, was Goethe schon dem Diesseits als
wesentlich moralisches Gesetz zuerkannt hat: „Nur der
verdient die Freiheit und das Leben, der tätlich sie erobern
muss."

„Ueberhaupt muss der Spiritismus," folgert er weiter,
„die Glaubensvorstellungen der Wilden und der von Wissenschaft
und Aufklärung noch wenig berührten Völker über
das Jenseits und den Zustand der Abgeschiedenen für viel
richtiger erkennen, als die geistigere (sic?J Auffassung gebildeter
Menschen oder gar des bösen, oberflächlichen Rationalismus
," Der echte Spiritismus hat unseres Erachtens
nur die schärfere Sinnenbeobachtung mit den Wilden gemein,

Psychische Studien, Juli 1878. 20


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