Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
5. Jahrgang.1878
Seite: 354
(PDF, 148 MB)
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354 Psychische Studien. V. Jahrg. 8. Heft (August 1878.)

Sie blieb eine beträchtliche Zeit bei uns, und kurz
vor ihrem Weggange ergriff sie die Hand von Mr. H. Wil-
dorfs kleiner Tochter, führte dieselbe rückwärts gehend zum
Kabinet, umhüllte sie dann mit ihrem Gewände, beugte sich
nieder und küsste sie, und darauf zog sie sich zurück.

Es erfolgte keine weitere Manifestation; bei unserer
Prüfung fanden wir die Käflgthüre zugeschraubt, das Medium
in Verzückung, die Bänder unzerschnitten und die Siegel
unverletzt.

Auf diese Weise erhielten wir zum zweiten Male, unter
einer so vollständigen Prüfung, als sie nur irgend ersonnen
werden kann, den Beweis, dass Etwas möglich ist, von dem
die Gelehrten behaupten, dass es unmöglich sei.

Wahrlich, dieses grosse Wunder ist eins von den „Dingen
, welche vor den Weisen und Klugen verborgen, den
Unmündigen aber offenbar sind."

Am Sonntag Morgen den 4 Februar 1877 hatten wir
eine neue Seance, und zwar die letzte dieser Reihe. Da
sie zu einer Zeit stattfand, in der die meisten unserer
Freunde frei zu sein pflegten, so waren wir um 10 Uhr Alle
versammelt und das Zimmer gut gefüllt. Selbst die Atmosphäre
schien mit rein geistigen Empfindungen geschwängert.
Tn keinem Heiligthume des Landes konnten die in ihm zur
öffentlichen Gottesverehrung Versammelten mit grösserem
Rechte in dieser Stunde behaupten: „Hier ist gut sein."
Wir empfanden, dass hier gut zu sein war. Der Ort war
für uns geheiligt durch die Gegenwart von Engeln, Er war
die Versammlungsstätte, auf welcher die Bewohner zweier
Welten sich begegneten, um sich die Hände zu schütteln.

Wir versammelten uns in einem oberen, ruhig und abgeschlossen
gelegenen Zimmer; es wurde nicht gewählt, weil
es uns beschützen sollte vor Störung; aber wir wurden sowohl
durch den Ort wie durch die Gelegenheit unwillkürlich an
ein anderes Zimmer erinnert, in welchem vor beinahe 2000
Jahren am ersten Wochentage eine Anzahl verfolgter, aber
gutherziger und liebevoller Menschen zusammenkamen bei
verschlossener Thür aus Furcht vor den Juden; und dass,
während die Thür so verschlossen war, Jesus, ihr Freund
und Bruder, den sie betrauerten, pietzlich in ihre Mitte
trat und sprach: „Friede sei mit Euch!" und auf diese
Weise „Leben und Unsterblichkeit an's Licht brachte."

Aber das Rad der Zeit bringt so grosse Wandlungen
in der weltlichen Schätzung von Menschen und Dingeu
hervor, dass es geschehen ist, dass die Menschen, welche
das Ereigniss und die Stätte, von denen ich so eben gesprochen
habe, mit einer gewissen Verehrung, einer reli-


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